OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Gut zu kochen, das heißt schmackhaft zu kochen, ist keine große Kunst. Man muss nur genügend Fett in Form von Butter oder Sahne einsetzen und das Ergebnis kräftig zuckern oder salzen. Gesund ist dies allerdings nicht und es führt zu den vier Hauptfehlern deutscher Ernährung: Zu viel, zu fett, zu süß und zu salzig.

Schon etwas mehr Herausforderung ist es daher, schmackhaft und gesund zu kochen. Das wahre Ziel aber für viele ist, schmackhaft, gesund und preiswert zu kochen. Die würde ich schon als hohe Kunst bezeichnen, die es wert wäre, auch in den Medien gelehrt zu werden. Leider haben viele der Kochshows im Fernsehen dies noch nicht kapiert. Sie nehmen auf Kosten kaum Rücksicht und dienen primär als Forum für prominente Kochstars.

Ich persönlich würde noch zwei weitere Kriterien anfügen. Das Kochen muss einfach sein und energieeffizient. Die Einfachheit hilft, dass man selbst und täglich kochen kann. Und der sparsame Umgang mit Energie hält nicht nur die Kosten niedrig, sondern schont auch die Umwelt.

Da Kochen und Essen eng mit Lebensqualität und Gesundheit zusammenhängen, sind alle Facetten der Ernährung wichtige Kulturtechniken, die zur Bildung gehören. Auf meinen Seniorenfreundlich-Seiten gibt es einen Beitrag dazu. Es daher nicht verwunderlich, dass alle meine drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, gute Köche geworden sind.

Ich selbst koche fast täglich, auch ganz für mich alleine. Es ist für mich eine sehr befriedigende Tätigkeit mit zwei wichtigen Ergebnissen:

  1. Ich bekomme immer, was ich will, und

  2. Ich bekomme mein Essen, wann ich es will.

Besonders der zweite Punkt zeigt, wie Selbstkochen die Abhängigkeit reduziert. Es ist also auch ein Akt, seine Freiheit zu bewahren!

Wer selbst kocht, muss auch dazu einkaufen. Im allgemeinen ist mir dies eher lästig, aber ich habe ein simple Lösung dafür gefunden. Grundlebensmittel kommen vom ALDI, dort geht der Einkauf schnell und ist auch preiswert. Gemüse, Kräuter, Gewürze und andere Produkte kaufe ich auf dem Markt. Dort treffe ich auch immer Menschen, er ist also auch eine gute Informationsbörse. Frische Milch trinke ich keine, Brot backe ich mir selbst, ich muss also nicht täglich einkaufen gehen.

Zum einfachen Kochen gehört, dass man nicht viel Gerät dazu braucht. Mein Vorbild dazu ist das Kochen auf dem Campingplatz, wo man auch mit geringen Mitteln ein gutes Essen produzieren kann. Die Küche braucht also nicht groß zu sein.

Im Laufe eines langen Lebens habe ich einige Hauptsätze über das Kochen und Essen erfahren.

  1. Alles muss zur gleichen Zeit gar und fertig sein. Kochen ist also eine durchaus anspruchsvolle, logistische Übung, die uns auch mental fit hält.

  2. Kochen ist Vor- und Außenverdauung. Es bereitet unsere Nahrung so zu, dass sie für uns gut verträglich wird. Überflüssig zu erwähnen, dass ich kein Rohkostfan bin.

  3. Das Essen muss auch befriedigend sein, das heißt wir müssen viel kauen, beißen und schlucken können. Es muss satt und zufrieden machen, ohne zu belasten.

  4. Abwechslung ist enorm wichtig, aber es bedarf keiner großen Auswahl an Grundrezepten, um sie zu garantieren. Durch Kombination erreicht man leicht sein Ziel, ohne besonders raffiniert werden zu müssen.

  5. Beim Kochen lernt man nie aus. Ich frage daher gerne meine Mitmenschen, was sie heute kochen und habe so schon manche gute Anregung bekommen. Wir tauschen uns doch auch über gute Bücher, Musik oder Filme aus, warum nicht auch über Kochrezepte? Wie gesagt, Kochen und Essen sind Kulturtechniken, die Verbreitung und Tradition verdienen.

Es ist erschreckend, wie wenig manche Kinder davon erfahren. Sie wissen wenig über Ernährung, haben meist keine Ahnung, woher die Lebensmittel kommen und können sie auch nicht benennen. Wenn ich mit meinen Kindern einkaufen gegangen bin, habe ich ihnen erklärt, worauf man bei der Auswahl achten muss. Wie erkennt man, dass die Ware frisch ist, dass sie reif ist, was man verwerten kann? So hat es meine Mutter schon gemacht und es war hilfreich für mich.

Dieser Mangel an Wissen wird das Leben der Kinder stark beeinflussen. In den USA geht man davon aus, dass dort heute zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die Lebenserwartung der Kinder geringer sein wird, als die der Eltern, weil sie sich falsch ernähren, besser gesagt ernährt werden und damit zu dick werden.

Dabei essen sie nur, was ihnen schmeckt. Aber leider schmeckt ihnen auch ungesundes Essen, übrigens ein Paradoxon der Evolution. Dazu kommt eine Verantwortungslosigkeit der Industrie, die Inhaltsstoffe versteckt, Kalorienbomben verharmlost, Abhängigkeiten fördert und zu wenig aufklärt.

Die Antwort sind jetzt nicht Verbote, sondern Ausbildung der Kinder und zwar möglichst früh, damit sie gesunde Essensgewohnheiten lernen und lange anwenden können. Und es geht meiner Meinung kein Weg am eigenen Kochen vorbei, denn nur damit weiß man zumindest etwas besser, was man zu sich nimmt.

Kochen kann so kreativ sein, Spass machen und auch sozialisieren, wenn man entweder in der Gruppe kocht oder zumindest Gäste einlädt. Es hilft sein Leben preiswert zu gestalten und wenn man fast täglich kocht freut man sich dann auch um so mehr, wenn man sich im Urlaub oder im Restaurant einmal bedienen lassen kann.

Freude zum Schluss

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