Mein erstes Auto war ein seltenes Fahrzeug, ein Glas Isar 700, genannt das große Goggomobil. Es war schon ein altes Auto, mit vielen Mängeln, so hatte z.B. die Fahrertür kein Schloss mehr, aber es war spritzig zu fahren, hatte ganz geringen Verbrauch und es war groß genug, um meine kleine Familie durch Wien zu kutschieren. Selbst für weitere Fahrten zu den Großeltern nach Linz taugte es, wobei ich dabei stets das ungute Gefühl hatte, ob wir auch wieder heil zurück kommen werden.
Mit der Geburt der zweiten Tochter aber wurde es zu klein und ich musste es verkaufen. Der Plan war, dafür ein Schaukelpferd für die schon größere Tochter zu erwerben.
So machte ich mich 1969 auf die Verkaufstour, aber niemand wollten das Gefährt, für das man heute sicher Liebhaberpreise bekommen würde. So bin ich schließlich am Schrottplatz gelandet, weit im Süden von Wien und habe dort nur 350 Schilling für meinen geliebten Isar bekommen (umgerechnet sind dies heute etwa 25 Euro). Dies hat nun überhaupt nicht für ein Schaukelpferd gereicht und die Enttäuschung bei meiner Tochter war groß.
Auch ich wollte nicht akzeptieren, dass man für ein fahrbereites Auto keinen vernünftigen Gegenwert mehr bekommt. Dieses Gefühl hatte ich später oft in meinem Leben: Warum sind diese nützlichen Dinge in unserer Gesellschaft nichts mehr wert?
Wie oft habe ich mit Tränen in den Augen Dinge auf den Sperrmüll gegeben oder auf den Warentauschtag gebracht, die ich mit großer Akrebie ausgesucht habe, teuer bezahlt habe, gut gepflegt habe, mit einem Wort auch geliebt habe. Aber für andere waren sie nichts mehr wert.
Es tat mir immer weh, wenn wir sie dann einfach vernichteten, wo sie doch vielleicht jemand anderer hätte noch gebrauchen können. Zum Glück haben wir heute mit EBAY einen Marktplatz, wo sich Verkäufer und Käufer leichter finden können!