OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Vor der Mitte der Achtziger-Jahre habe ich an vielen Management- Weiterbildungen teilgenommen. Es war die Zeit des Anfangserfolge der Compact-Disc, der Personal Computer von IBM (PC) hat ab 1981 Einzug in die Geschäftswelt gehalten und es war anfangs gar nicht so klar, wozu er wirklich gebraucht wird.

In vielen Manager-Büros stand er als Statussymbol herum und bis auf einige Tabellen - Kalkulationen wurde er meist nur als Terminal für Großrechner eingesetzt. Wie bei anderen Gelegenheiten auch, haben die Mitarbeiter, die ihn wirklich hätten einsetzen können, noch etwas warten auf ihn müssen. Und so war der PC in Managerkreisen ein beliebtes Dauerthema und alles hat sich auf die eine Frage reduziert: Wozu braucht man eigentlich einen PC?

Ich war gespannt, was ich dazu im Süden von Brüssel erfahren wurde. Dort war ein Bildungszentrum, das eine komplette Fehlplanung war, aber genau den Ideen des Firmenchefs entsprach. Puritanisch wie ein Kloster, mitten im Wald, weit weg von jeder Unterhaltung, mit einer miserablen Klimaanlage, so dass jeder zweite, der nicht die Lüftungsschlitze mit Paketklebeband zugeklebt hatte, krank wurde, war es bei den Mitarbeitern nicht beliebt und wenn man nicht unbedingt musste, hatte man den Aufenthalt dort vermieden. Es existiert übrigens in seiner alten Form schon lange nicht mehr, es wurde verkauft, umgebaut und ist heute ein Hotel-Resort.

Der Sprecher war ein Deutscher, er wurde vom französisch sprechenden Personal allgemein nur "Le Star" genannt, weil seine Vorträge das beste Rating hatten. Und so kam ich mit großer Erwartung zu seinem Vortrag, der mit elektronischer Musik (von einer CD) und einer interessanten Lichtregie eingeleitet wurde. "Le Star" hatte nur eine Message: Wir werden mit dem PC das Gleiche machen wie früher, nur besser, das heißt z.B. schneller, billiger, effizienter. Rückblickend gesehen war dies gar keine schlechte Vision für den PC, das große Potenzial das dann später die Kommunikationsmedien gebracht haben, war noch nicht sichtbar.

Aber das eigentliche Lernerlebnis dieser Veranstaltung war ein anderes. Nämlich, die Antwort auf die Frage: Was ist Erwachsenenbildung, genauer, die Weiterbildung von Führungskräften?

Ich denke, ich weiß seitdem die Antwort:

Diese Elemente (angenehmer Ort, kompetenteTeilnehmer, offene Kommunikation) sind das Kerngerüst. In vielen anderen, fruchtbaren Weiterbildungsveranstaltungen habe ich sie wieder gefunden. Lernen für Erwachsene, speziell auch für Manager ist also keine Schule, sondern intensiver Erfahrungsaustausch, angeregt vielleicht durch Experten und Spezialisten, die Denkanstöße geben.

In späteren Jahren habe ich das Konzept bei der Geragogik, dem Lernen im Alter, erneut gefunden: Lernen bedeutet im Austausch mit erfahrenen Menschen zu sein. Lernen ist also aktive Teilhabe am Leben!

Freude zum Schluss

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