Ein Hauptfaktor für Erfolge aller Art ist Kooperation. Da das Thema so wichtig ist, habe ich viel darüber geschrieben, z.B. in der Praxilogie. Das Grundprinzip kann man einfach mit dem Slogan "United we stand, divided we fall" oder "Einigkeit macht stark" beschreiben. Nun wird die Einigkeit schwieriger, je mehr Menschen mitmachen. Es sind dann nicht nur die vielen Sonderinteressen unter einen Hut zu bringen, es geht dann auch um persönliche Auseinandersetzungen, die die Einigkeit gefährden. Beste Beispiele dazu findet man unter allen Parteien, besonders unter den Linksparteien Europas.
Früher hat mich beim Stadtmarketing das Modell "Business Improvement District" (BID) begeistert. Hier geht es z.B. darum, dass alle Geschäftsleute und Hausbesitzer einer Fussgängerzone kooperieren, damit es gemeinsam besser geht. An diesem konkreten Beispiel kann man gut die Schwierigkeiten einer Kooperationsform mit vielen Teilnehmern erkennen. Es ist schon schwierig, die Teilnehmer zu identifizieren (man denke nur an Erbengemeinschaften), man muss dann einen Modus finden, wie man die gemeinsamen Kosten umlegt, es ist nicht leicht zu zeigen, was der Nutzen für jeden einzelnen ist, u.v.a.m. Ein weiteres Problem ist für die Stadtverwaltung, die sich hier auf jeden Fall mit beteiligen muss, der Konflikt mit anderen Stadtteilen, die dadurch vielleicht benachteiligt werden, so dass unter dem Strich nicht wirklich eine radikale Besserung eintritt.
Alle genannten Nachteile reduzieren sich, wenn man das Konzept auf die Virtuelle Welt überträgt und nur einen Aspekt anstrebt, nämlich die Verbesserung des Pageranks. Der Pagerank ist ein Maß für die Wichtigkeit einer Seite im Internet. Schließen sich mehrere Teilnehmer zusammen, in dem sie alle wechselseitig und intelligent ihre Internetseiten verlinken, dann erhöhen sie auch ihre individuelle Wichtigkeit, d.h ihr Pagerank steigt. Natürlich kann dies zu Mißbrauch führen, z.B. mit Linkfarmen, und Suchmaschinen haben Gegenstrategien entwickelt, um sich vor solchen Angriffen auf ihre objektive Beurteilung zu schützen.
Aber gegen clevere Kooperationen im Netz haben Suchmaschinen keine Chance. Ich gebe hier eine kurze Anleitung, wie man dies in einem Linkclub intelligent macht.
Im Wesentlichen braucht man eine "zentrale Stelle", die die Linkpartner auswählt und die auch die Anzahl der Teilnehmer limitiert (z.B. auf eine Zahl zwischen 20 und 100). Sie beurteilt auch die Qualität und kontrolliert die Backlinks. Und sie entscheidet auch bei Konflikten und Problemen. Natürlich muss sie auch die Dynamik der Suchmaschinen kennen, denn sonst kann Schaden eintreten.
Zumindest ein Partner im Linkclub sollte schon einen hohen Pagerank haben, sonst wird das Ziel der Pageranksteigerung kaum erreicht. In einer Universitätsstadt wird dies immer die Uni sein. Alle im Linkclub verlinken diese Seite und bekommen auch ein Gegenlink von dort.
Es steigert die Glaubwürdigkeit der Links, wenn nicht überall alle und in gleicher Form angegeben werden.
Man braucht einen gemeinsamen E-Mail Verteiler, um den Fortschritt zu dokumentieren und um für Updates und Verbesserungen zu motivieren.
Ich denke, das war es schon. Ist doch gar nicht schwierig? Ich denke jede Stadt in Deutschland hat eine Internet-Firma oder andere Organisation, die als "zentrale Stelle" fungieren kann. Neiddebatten innerhalb einer Stadt werden reduziert, da die Kunden ja weltweit zu finden sind und hier wirklich die Stadt als Ganzes gewinnen kann. Zum Start kann ein vorhandenes Netzwerk die Idee aufgreifen, z.B. Vereine, Stadtverwaltungen, Handelskammern etc., aber auch Medien, z.B. Tageszeitungen, könnten damit beginnen.
Ich denke, der virtuelle Business Improvement District ist viel leichter durchzusetzen, als sein reales Gegenstück. Vielleicht greift jemand diesen einfachen Gedanken zum Vorteil seiner Stadt oder seiner Organisation auf und berichtet mir dann darüber.