Manchmal muss ich mit dem Auto nach Linz fahren. Zu diesem Zweck muss ich Bayern durchqueren, bevor ich dann durch Oberösterreich fahre. Dazu einige Beobachtungen. Auf beiden Seiten des Inns wohnen Menschen ähnlicher Herkunft, aber die Unterschiede für die Fahrer auf oberösterreichischen und bayerischen Autobahnen sind enorm, nicht nur wegen der Raserei durch die fehlende, generelle Geschwindigkeitsbeschränkung in Deutschland oder den angenehm, niedrigen Benzinpreisen in Österreich.

Bei meiner letzten Fahrt war in Oberösterreich eine 10 Kilometer lange Baustelle. Vor dieser Baustelle wird man erstens rechtzeitig gewarnt und am Ende wird bedankt man sich für die Geduld. Alle 2 Kilometer weist ein Schild darauf hin, wie lange die Baustelle noch dauert und das Schild ist lustig gemacht: Am Anfang ein grimmiges Gesicht, später wird es immer freundlicher. Das lockert die unangenehme Situation und ist auch für Ausländer erheiternd. Alle Parkplätze haben Toiletten, wenn auch nur in einfacher Form.

Ganz anders in Bayern. Baustellen sind völlig überraschend. Die Länge ist nicht ersichtbar. Zwischen Wörth, Autobahnring München und weiter bis Augsburg gibt es keine einzige Toilette für PKW Fahrer: Kein Wunder, dass dort die Fahrer in Stress kommen.

Da, wie gesagt, die Menschen sehr ähnlich sind, kann es nur die Politik sein, die hier den Unterschied gemacht hat, also konkret die CSU, die in Bayern leider immer noch den Ton angibt. Sie macht in meinen Augen keine gute Figur auf der Autobahn. Den unzähligen Touristen, die sich durch Land quälen müssen, erscheint Bayern als nicht attraktiv. Da mag die Tourismuswerbung noch so viel versprechen.

Will Bayern seinen Status als beliebtes deutsches Urlaubsland erhalten, dann muss sich hier was radikal ändern. Vielleicht sollte man sich für einige Zeit einige österreichische Verkehrspsychologen ausborgen und sich beraten lassen!

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Otto Buchegger