Als der PC (Personal Computer) erfunden wurde, war die Fachwelt entsetzt, welche Fehlerbehebung dort eingesetzt wurde: "Falls der PC nicht mehr das tut, was er tun sollte, dann schalten Sie ihn einfach aus und wieder ein". Diese Methode war zwar keineswegs neu, ich erinnere mich, dass wir das Gleiche auch schon bei den Lochkartengeräten gemacht haben, aber in ihrer Einfachheit trotzdem revolutionär.
In manchen Kulturen kennt man eine ähnliche Art, sich aus einem Gewirr zu retten, in das man sich vielleicht verstrickt hat: " Wir vergessen alles was war und fangen erneut von Vorne an". Auch damit stellt man wieder eine günstige Ausgangsbasis her.
Die Politik kennt die Amnestie, um Probleme nicht endlos zu verschleppen, die Programmierung das "UNDO", um einen Fehler rückgängig zu machen, die Natur den Schlaf und den Winter, in denen Ruhe herrscht, damit das Leben wieder neu beginnen kann. All diesen Konzepten ist gemein, dass es effektiver ist, einen Irrweg zu beenden, als ihn mühsam zu korrigieren.
Selbstverständlich ist dies nicht immer machbar, überall, wo Lebewesen betroffen sind, ist das Ausschalten oft nicht unbedingt eine Option. Aber der Neubeginn ist wichtig. Er streift die Fesseln ab, die man sich sonst vielleicht unnötigerweise anlegt. Menschen können dazu lernen und es ist daher nicht fair, sie immer wieder aufs Neue mit den Fehlern der Vergangenheit zu konfrontieren, wenn sie bewiesen haben, dass sie aus den Fehlern gelernt haben.
Besonders Kinder leiden unter Umständen sehr darunter, wenn ihnen nicht verziehen wird. Es ist daher klug, vor dem Einschlafen mit ihnen darüber zu reden, was sie aus den Fehlern des Tages gelernt haben und den neuen Tag wieder frisch und unbelastet zu beginnen.