OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Allgemein versteht man darunter das Entwerfen und Gestalten von Bauwerken. Für mich als Student an einer Technischen Universität hatte das Fach eine große Faszination ausgeübt. Rückblickend weiß ich auch warum: Bei den Architekten gab es viele Frauen, die sonst in der Technik die absolute Ausnahme waren.

Später aber hat mich an der Architektur die Meisterung der Komplexität begeistert, das Finden von Lösungen, mit vielen widersprüchlichen Anforderungen als Randbedingungen. Interessanterweise waren mir Fragen des Designs, der Kunst, des Prestiges, des Prunks und der Ästhetik eher nebensächlich, obwohl sie in der öffentlichen Wahrnehmung die Hauptrolle spielen.

So habe ich mir dann auf vielen Reisen wichtige Bauten und Anlagen angeschaut. Dabei musste ich leider erkennen, wie arm an architektonischer Kreativität wir in Deutschland sind und wie Bauvorschriften und Meinungsdruck unsere Städte ästhetisch verarmen lassen. Aber wenn wir auch im eigenen Land nicht zu Höchstleistungen fähig sind, zumindest gibt es bei uns nicht so viele Bausünden, wie in manch anderen Ländern.

Ich bin oft mit einem Architekten gereist und er hat nicht nur immer schwarze Hemden getragen (wer nachdenkt findet auch leicht heraus, warum dies so ist), sondern er hat mit seinen Erklärungen mir die Augen für die Probleme eines Architekten geöffnet. Nur durch kurzes Beobachten oder Fotografieren wird man von alleine nicht darauf kommen, daher empfehle ich auch immer Führungen zu machen. Dort erfährt man meist mehr.

Kinder zeichnen gerne Häuser oder sie bauen mit Legosteinen Wohnungen, früher gab es auch noch Puppenhäuser, da kann man mit ihnen gut nachspielen, worauf es bei der Architektur ankommt. Oft sind es Optimierungsaufgaben, die zu lösen sind, das Spielen schärft das Verständnis dafür.

Mich haben an der Architektur vor allem folgende Themen interessiert: Billiges Bauen (damit sich viele Menschen Eigentum leisten können), modulares Bauen (flexible Bauten, die mit den Anforderungen wachsen oder schrumpfen können), Barierrefreiheit (wichtig für uns Senioren) und erdbebensicheres Bauen. In der Innenarchitektur waren mich vor allem Effizienz und das Fördern von Wohlfühlen wichtig, was die Asiaten mit Feng-Shui zu erzielen versuchen.

Als Informatiker bin ich dann mit einer ganz anderen Form der Architektur in Kontakt gekommen, nämlich dem Zusammenspiel der Komponenten eines komplexen Systems und sie war für mich die Krönung. Diese Form ist im Alltag nicht leicht wahrzunehmen, aber überall vorhanden. Sie beginnt bei der öffentlichen Ordnung und endet bei technischen Problemen in der Autoelektronik. Ihr Verständnis hilft uns, dass wir in komplexen Situationen richtig handeln und uns orientieren können. Ich habe viel dazu auf der Praxilogie geschrieben, was ich hier nicht wiederholen muss.

Vielleicht sollte ich aber auf einige Vorteile dieser Architektur eingehen. Wer sie verstanden hat

Ich nenne hier einige Beispiele, die allgemein bekannt sind und z.T. auch aus der klassischen Architektur kommen.

Aber auch viele andere Produkte haben eine Architektur, z.B.

Die wichtigsten Architekturen aber für uns stecken in Gesetzen, Verfassungen, Rechtssystemen, Wirtschaftssystemen, Finanzsystemen. Ich habe auf der inzwischen obsoleten Präsenz Globismus versucht, die wichtigsten und besten davon zusammenzufassen.

Diese Art von Architektur ist also ein Sammlung von Grundprinzipien und definierten Interaktionen in komplexen Systemen, die letztendlich zu einer harmonischen Ordnung und zu Erfolg führen. Um sie zu formulieren, bedarf es großer Erfahrung.

Und da ich mich immer frage, wie man Kinder auf diese Spur setzen kann, schlage ich eine einfach zu lösende Aufgabe vor, nämlich die Architektur eines Discounter Baus, in dem sie schon häufig gewesen sind, nachzubauen und zu verbessern, für mich wäre es z.B. ALDI. Wie ist der Grundriss, wo sind die Zufahrten, das Lager, wo sind Aus- und Ausgänge, Kassen, wie ist die Produktanordnung, Leergutabgabe, wo sind Überwachungskameras. Und da Kinder im Gegensatz zu den Firmen auch mehr menschenorientiert sind, würden sie auch gleich Kundentoiletten einbauen, deren Fehlen in Deutschland tatsächlich eine öffentliche Schande ist, vor allem für das Versagen unserer Politik.

Freude zum Schluss

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