In der Informatik gibt es eine Erkenntnis, die aus vielen Frusterlebnissen und Fehlentscheidungen entstanden ist: Es gibt nur drei gute Zahlen: 0,1, Unendlich
Anders ausgedrückt:
- Etwas existiert nicht,
- es existiert,
- es kann beliebig oft existieren.
Gerade der dritte Punkt ist wichtig, 'beliebig oft'. Die Geschichte der Informatik ist geprägt von vielen Einschränkungen, die sich schon nach kurzer Zeit als zu eng erwiesen haben und die einen Riesenumstellungsaufwand notwendig machten. Man braucht nur an die diversen 16-bit Versionen zu denken, die erst durch 32-bit und dann später wieder durch 64-bit Produkte ersetzt werden mussten.
Während in der Informatik der Mangel an Wachstumsphantasie einer der Hauptgründe für Fehlentscheidungen war und es weniger echte Restriktionen für 'beliebig oft' gegeben hat, ist in einer realen Welt der Ressourcenmangel der Hauptgrund für 'nicht beliebig oft'.
Die Informatik hat vorwiegend mit 'Daten' zu tun, die zu ihrer Darstellung relativ wenig Materie, genannt Speicher, brauchen. Man kann bei ständig fallenden Speicherkosten also ziemlich großzügig mit diesem Speicher umgehen und das 'beliebig oft' immer besser verwirklichen.
Aber die Welt außerhalb der Idealwelt der Informatik ist wesentlich beschränkter. Hier ist die Entscheidung meist zwischen:
- Es existiert nicht,
- es existiert.
Wir haben es hier also nur mit 0 und 1 zu tun. An beliebig oft ist nicht einmal zu denken.
Meine eigene Lebenserfahrung hat mich nun gelehrt, an Alternativen zu 1 zu denken. Dies wird der wesentliche Inhalt dieses Beitrags sein. Die Alternativen zu 1 sind bei mir in einem weiten Feld zwischen 0 und 3. Die Hauptbetonung wird allerdings zwischen 1/2 und 2 liegen.
Man könnte meinen, ich wäre in die 2 verliebt. Vielleicht ist dies auch so. So wie die Liebe blind macht, hat mich vielleicht die Fokussierung auf die 2 blind gemacht. Aber meine Vorliebe für die 2 hat mich oft vor großen Schaden bewahrt und die daraus resultierenden Erfolge haben mich immer mehr motiviert, über Alternativen zu 1 nachzudenken.
Die 2 ist nicht nur die Brücke zwischen 1 und 'beliebig oft'. Sie bringt also nicht nur den Sprung in der Quantität, sondern vor allem in der Qualität.
Mit der 2 kommt die einfachste Form der Vielfalt in das Geschehen. Mit 2 Angeboten hat man eine Alternative, man kann plötzlich auswählen.
Der Aspekt wählen zu können, kann gar nicht groß genug herausgestellt werden. Es entspringt dem menschlichen Freiheitsbedürfnis auswählen zu müssen, ansonsten fühlt man sich schnell vergewaltigt. Kluge Entscheider werden deshalb immer Alternativen anbieten. Es hat sich gezeigt, dass sich die Alternativen gar nicht extrem unterscheiden müssen, um die Menschen zufrieden zu stellen. Auch schon kleine Unterschiede machen glücklich.
In der Natur hat die Evolution 2 als Basis für die Sexualität gewählt, um damit Vielfalt und in folge bessere Anpassung an Veränderungen zu ermöglichen.
Es ist interessant, warum 2 genügen, um beliebige Vielfalt zu garantieren. Warum braucht die Natur nicht 3 oder mehr Eltern, um Nachkommen zu produzieren? Manchmal brauchen die Eltern allerdings die Hilfe Externer, z.B. die Pflanzen die Insekten, um sich fortzupflanzen. Und manche Lebewesen können sich ohne Sexualität ausbreiten. Aber offenbar erfüllt die 2 sonst die wesentlichen Basisanforderungen zum Überleben in einer sich ständig ändernden und feindlichen Umwelt.
Mit der 2 kommt aber auch als wesentliches Merkmal die Konkurrenz. Der Wettstreit und der Vergleich zwischen 2 oder mehr Möglichkeiten ist eine ungeheure Änderung der Qualität. Mit dem Vergleichen wird Erfolg besser messbar, vielleicht sogar erst definierbar, es ist die Basis für Neid und Eifersucht. Streit kann sinnvollerweise erst mit der 2 entstehen, Krieg oder Kampf braucht immer mindestens 2 Parteien.
Ich schreibe deshalb weiter unten auch die Nachteile der 2 auf, weil dadurch die Einfachheit (Monismus) oder die Vielfalt (Pluralismus) ihren Stellenwert bekommen.
Aber die 2 ist vor allem die Basis der Kooperation. Das Zusammenarbeiten und Ergänzen ist sicher - zumindest langfristig - wichtiger als die Konkurrenz. Bei aller Betonung der Konkurrenz werden die meist weniger spektakulären, weil eher kontinuierlichen Wirkungen der Kooperation gerne vergessen oder in den Hintergrund gedrängt.
Unendlich viel ist über die 2 philosophiert worden. Über Dualismus, über religiöse Betrachtungen von Gut und Böse oder über Dialektik will ich mich aber hier nicht weiter auslassen. Vielmehr stehen mit meinem Motto der Praxilogie (die Theorie der Praxis) die praktischen Anwendungen im Vordergrund.
Nicht immer muss es dabei um eine echte Verdoppelung der Ressourcen gehen. Numerisch ausgedrückt würde dies heißen, 1 + 1 wird 2. Manchmal kostet die zweite Ressource weit weniger als 1. Und oft ist die erste Ressource gar nicht zu 100 Prozent ausgelastet. Der Aufwand für 2 Ressourcen ist daher fast immer weniger als 2, in der Praxis etwa zwischen 1.2 und 1.8.
Der Grund für die Verdoppelung kann vielfältig sein. Hier einige Beispiele:
Reduktion der Abhängigkeit, z.B. durch Verdoppelung der Einkaufsquelle (no single sourcing)
Wer auf ein einzige Einkaufsquelle angewiesen ist, kann leicht erpresst werden. Auch kann diese Abhängigkeit dazu führen, dass der Untergang des Zulieferers zum eigenen Untergang führt. Aus diesem Grund versucht man Single Sourcing in der Industrie zu vermeiden. Ein angenehmer Nebeneffekt des Double Sourcing ist der Wettstreit der Zulieferer, der oft auch zu Kreativität und besserer Leistung führt. Negativ aber ist der Verhandlungs- und Kommunikationsaufwand.
Würde alles optimal laufen, ist natürlich die Single Source billiger. Aber es gehört zu den Erkenntnissen der Praxilogie, dass nicht immer alles nach dem Lehrbuch läuft und deshalb ist die Duplizierung der langfristig bessere Weg.
Die japanischen Managementkonzepte Mudda (nichts umsonst machen) und 'Just in Time' haben das Single Sourcing vorübergehend außer Frage gestellt. Aber längere Erfahrungen damit in unseren etwas liberaleren Wirtschaftssystemen haben manche Wirtschaftsführer wieder reumütig zum Multisourcing zurückkehren lassen.
Das Paradoxe hier ist, dass durch eine Erweiterung (Verdoppelung) der Abhängigkeit eine Reduktion eintritt!
Hauptvorteile der Redundanz ist die höhere Zuverlässigkeit und Sicherheit. Darum hat die Natur wichtige Körperteile redundant ausgestaltet, z.B. Herzkammern, die Lunge, die Ohren, die Augen. So führt der Verlust eines Auges nicht gleich zu totaler Blindheit. Das Auge ist auch ein weiteres gutes Beispiel für die qualitative Ausnutzung der Redundanz. Zwei Augen erlauben ja räumliches Sehen, ein gutes Beispiel, wie ein Zuwachs an Quantität auch Qualität bringen kann!
In der Medizin holt man vor kritischen Operationen immer eine zweite Meinung ein. Hier dient die Redundanz zur Absicherung, dem Schutz vor Vorurteilen oder auch vor Betriebsblindheit.
Zu den häufigsten Beschwerden z.B. in einer Kundenbeziehung gehört, dass jemand nicht für den anderen da ist. Du bist ja nie erreichbar, heißt es dann. Man selbst hat aber einen ganz anderen Eindruck. Ich bin doch immer da, ich fahre nie weg, etc.
Die eigene tatsächliche Verfügbarkeit wird also oft falsch eingeschätzt. Es lohnt sich daher, über dieses Problem nachzudenken. Aus der Verfügbarkeit von Computersystemen wissen wir, dass eine Verfügbarkeit von 99%, so hoch diese Zahl auch scheint, nicht ausreicht, um Kundenzufriedenheit zu erreichen. Diese Verfügbarkeit bedeutet doch, dass ein Computer, der 365 Tage arbeiten soll, an über drei Tagen ausfällt. Für jede Bank kann dies den Ruin bedeuten.
Hohe Verfügbarkeit kann in einer realen Welt nur durch Redundanz erreicht werden. Und die Abhängigkeit von zwei nicht idealen Elementen, die man beide gleichzeitig braucht, führt in der Praxis ganz schnell zu extrem geringer Verfügbarkeit. An Hand eines Beispiels aus der Schaltungstechnik kann man dies leicht ausrechnen.
Hat ein Element die Verfügbarkeit von 80%, wird mit einem zweiten, d.h. redundantem aber sonst gleich gutem Element schon eine Verfügbarkeit von 96% erreicht. Habe ich es aber mit einer Kette von 2 dieser Elementen zu tun, dann sinkt die Verfügbarkeit auf 64%.
Für die Praxis hat sich ein Konzept gut bewährt, das man Tandemkonzept nennt. Denn kaum jemand wird sich für jede Arbeit zwei Mitarbeiter leisten wollen, nur damit die Verfügbarkeit genügend ansteigt. Aber wenn es gelingt, zwei Mitarbeiter so auszubilden oder zu informieren, dass im Ersatzfall der eine leicht die Arbeit des anderen übernehmen kann, so hat man schon viel erreicht. Dieses Konzept setzt allerdings hohe Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit der Tandempartner voraus und ein Managementsystem, das es gut unterstützt.
Das Tandem, ursprünglich ein technisches Konzept für höchste Computer-Verfügbarkeit, funktioniert nur dann, wenn die Partner sich regelmässig und umfassend über Arbeitsfortschritte und neue Erkenntnisse informieren, d.h. sich synchronisieren. Der Aufwand dafür ist gering, aber der Gesamtnutzen ist gross. Der Clou daran ist, dass man nur die Information über die Arbeit, aber nicht die Arbeit selbst dupliziert!
Wenn es gelingt, das Tandemkonzept zu einem Gruppenkonzept zu erweitern, dass jeder im Bedarfsfalle jede andere Arbeit machen kann, dann ist die Flexibilität optimal. Wenn jetzt etwa auch noch die Gruppe sehr vielfältig ist, zum Beispiel auch noch sehr verschiedene Pausen und Anwesenheitszeiten hat, jeder jedes Telefon abhebt, dann ist nahezu auch 100% Verfügbarkeit gegeben.
Bei einer Tandem-Anordnung z.B. beim Tandemfahrrad, treten 2 Fahrer auf dasselbe Antriebsrad. Ein Fahrer kann lenken, Bremsen kann jeder der beiden Fahrer oder Fahrerinnen. Tandem fahren ist Windschattenfahren in optimaler Form. Wenn sich die Fahrer einig sind und nicht ständig über die Richtung oder die Geschwindigkeit diskutieren müssen, werden sie sehr schnell weiterkommen. Richtig gemacht werden sie schneller oder mit viel weniger Aufwand als zwei Einzelfahrer Distanzen überwinden können.
Im Tandem können auch größere Schwächen eines Einzelfahrers ausgeglichen werden, z.B. kann auch ein Blinder mit Rad fahren. Das Tandem zeigt so im kleinen wesentlichen Vorteile eines Teams.
Als günstig für das Tandemkonzept haben sich Dreier-Büros erwiesen. Hier haben zwei Redner einen dritten Zuhörer und Vertretung oder gegenseitiges Lernen werden so erleichtert. Auch ein gut informierter Chef kann im Notfall leicht als Ersatz einspringen.
Zwei Elemente, als kleinste Form eines Teams, erlauben Wechselbeziehungen, die zum Aufschaukeln bestimmter Eigenschaften führen. Wie in der Schaltungstechnik aus einem Kondensator und einer Induktivität ein Filter mit ganz ausgeprägten Eigenschaften entsteht, so können auch synergetische Effekte dazu führen, dass zwei Personen im Team ganz neue und hervorragende Leistungen erbringen. Hier gilt dann auch, dass das Ganze viel mehr wird als die Summe beider Teile.
Die Geschichte der Unternehmen ist voll mit Beispielen, in denen die unterschiedlichen Fähigkeiten der Firmengründer (z.B. Ingenieur und Kaufmann) eine gute Basis für den geschäftlichen Erfolg gebracht haben.
Aber nicht nur für Spitzenleistungen ist die Synergie im Team günstig. Sie dient auch der gegenseitigen Motivation und Unterstützung in Krisensituationen. Es ist oft im Team viel mehr Spaß und man sollte auch nicht vergessen, dass das Team auch gegenseitige Kontrolle erlaubt.
Wenn ein Kuchen für zwei Parteien in zwei Teile geteilt werden soll, dann darf der eine teilen, der andere auswählen. Dies ist das klassische Beispiel für Check and Balance, ein Begriff der sich schlecht übersetzen lässt, am ehesten noch mit Qualitätssicherungssystem.
Da der Teilende genau weiß, dass jeder Fehler von ihm zu seinem eigenen Schaden ausgenutzt werden kann, wird er sich extrem bemühen, die Teilung korrekt machen.
Check and Balance sorgt für Ehrlichkeit im System. Ehrlichkeit ist eine der Grundlagen für System- Effektivität insgesamt.
Natürlich sind viele Sicherungssysteme auf den ersten Blick aufwendig und erscheinen als überflüssig. Aber die Geschichte der Praxis hat ihren Nutzen oft bewiesen und so sind fast alle Organisationen gut beraten auf Check and Balance zu setzen! Gerade in der Politik reduzieren sie das Mauscheln und die Korruption oft auf ein erst erträgliches Maß.
Bisher ist die Verdopplung ohne besondere Betonung der zeitlichen oder räumlichen Dimension betrachtet worden. Führt man diese ein, dann ergeben sich weitere Kombinationen.
Grundbeispiel wäre hier eine Arbeit in zwei Phasen, Stufen aufzuteilen. Eine Wegstrecke in zwei Abschnitten zu erledigen. Eine Entscheidung in zwei Phasen zu treffen.
Hier ist dann die Vorgehensweise: 1 wird 2*0.5.
Der Clou dabei ist die Pause zwischen den beiden Phasen. Sie erlaubt z.B. die Erkenntnisse während der ersten Phase in der zweiten Phase einzusetzen. Durch die Teilung wird auch das Risiko reduziert und die Komplexität der Planung u.U. stark reduziert.
Die Pause kann auch zur Erholung benutzt werden und so erst das Schaffen einer großen Strapaze ermöglichen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch die Pause Ressourcen braucht. Wenn also der Ressourceneinsatz extrem limitiert ist, kann u.U. ein 'Durchmarsch' in einem Zug die einzige Möglichkeit werden!
Eine weitere Form des Halbierens macht es leichter sich zu entscheiden. Wenn ich statt einer Stimme bei einer politischen Wahl 2 Halbstimmen hätte, kann ich mich leichter für eine Koalition entscheiden und ich gehe eher zur Wahl. Wenn ich statt einem Impfstoff mich bei der zweiten Impfung für einen anderen Impfstoff entscheiden kann, lasse ich mich vielleicht eher impfen.
Bei hochkomplexen Problemen ist es gar nicht ungewöhnlich, dass das Lösen eines Problems nur zur Hälfte wesentlich mehr bringt als die Gesamtlösung. Denn mit jeder neuen Lösung werden auch neue Probleme eingeführt. Diese vermeidet man, wenn man nur die Hälfte attackiert.
Wenn man jetzt ein Großes in zwei Stufen einführt bleibt nach dem Erfolg der ersten Stufe eine Denkpause. Diese kann man nun dazu nutzen auf die zweite Stufe ganz zu verzichten, oder Anpassungen oder eine Neubewertung für die zweite Stufe vorzunehmen.
Viele Abschirmungs- oder Dichtungsprobleme lassen sich besser und effektiver mit zwei verschiedenen, u.U. sich ergänzenden Systemen bewerkstelligen, als mit einem einzigen. Auch hier ist der Hauptvorteil der Raum, die Distanz, zwischen den beiden Systemen. Dieser Raum, diese Distanz, erhöht den Abschirmungseffekt, kostet aber meist relativ wenig Material.
Je mehr man allerdings unterteilt, umso mehr kann man auch vom Dominoeffekt getroffen werden. Nämlich, dass das Bersten einer Abschirmung alle anderen auch durchschlägt.
Meist wird die Symmetrie nur als ästetisches Prinzip erkannt, aber es ist vermutlich ursprünglich eher ein ökonomisches Prinzip. Man entwirft nur die eine Hälfte und gewinnt dann mechanisch die andere Hälfte mit.
Mit der Symmetrie gewinnt man auch leicht eine Balance. Sie ist also besonders attraktiv, wenn man sich in 3 Dimensionen bewegt!
Fast alle Nachteile von 2er Konstellationen kommen aus dem Kommunikationsaufwand und dem Kommunikationsverhalten, die zwischen den Partnern notwendig sind, sowie dem Machtanspruch um die Vorherrschaft. Diese Nachteile bei 2 Elementen in einem System können sehr wesentlich werden. Sie sind der Hauptgrund, warum man nicht immer Paarkonstellationen haben will.
Der erste ist die gegenseitige Blockade. 2 etwa gleich starke Partner können sich bis zum gemeinsamen Untergang blockieren.
Ein Hauptproblem der 2-er Paare ist, dass sie nicht eskalieren können. Es gibt in ihrem System keinen Dritten, einen Schiedsrichter oder Mächtigen, der im Streitfalle entscheiden kann. Viele Gesellschaftssysteme lösen dieses Problem, in dem sie Paare von vornherein ungleich machen. So ist in ihnen dann immer entweder der Mann der Stärkere (Patriachat) oder die Frau (im Matriachat). Solche ungleiche Konstellationen erweisen sich dann als stabiler im isolierten Einzelfall, aber natürlich ist der Preis für diese Stabilität die dauerhafte Unterdrückung des schwächeren Teils.
Es kommt in diesen System früher oder später dann immer zur Emanzipation (Herausführung aus der Knechtschaft) , wenn alle Schwachen zusammen sich plötzlich dann doch als mächtig erweisen können.
Ein konstruktiver Ausweg ist hier die wechselnde Hierarchie. So kann auch in ungleichen Paaren immer einer/eine in einem Gebiet besser als der Andere/die Andere sein und in diesen Bereichen die Führung, entweder temporär oder dauerhaft übernehmen. Damit wird die Gefahr der Blockierung geringer.
Wenn dann wirklich zwei Gleichstarke und Gleichgute aufeinandertreffen, gibt es immer noch die Möglichkeit des rollierenden Systems (planmäßig hat in einem Zeitabschnitt der eine, im nächsten der andere das Sagen) oder im Extremfall kann man immer noch Losen. Diese Option wird gerne vergessen, aber sie ist so schlecht nicht! Hier kann man dann beim Scheitern das Schicksal beschuldigen und das hält alles aus!
Ein anderes Problem von Paaren ist die Abkapselung. Da zwei gut ihre gegenseitigen Bedürfnisse befriedigen können, können sie im Extremfall zur Einheit verschmelzen. In ihnen kann dann der Untergang eines Partners zum gemeinsamen Untergang werde.
Oder sie können so perfekt ihre Geheimnisse behalten, dass sie z.B. perfekte Keimzellen für kriminelle Handlungen werden können. Besonders in kritischen Bereichen, z.B. in der Politik oder Wirtschaft, wird man deshalb versuchen diese Paarkonstellationen durch Dreierkonstellationen aufzuweichen (Troika) oder genügend Machtbeschränkungen einführen.
Ein interessanter Aspekt der Troikas ist, dass sie leichter zu Mehrheitsentscheidungen führen können und dass es bei Zweierdiskussionen immer einen beobachtenden Dritten gibt, der dabei lernen kann. So kann nicht nur in Liebesbeziehungen (wo die Menage a trois oft stabiler als die treue Paarbeziehung sein kann) das Dreierverhältnis fruchtbarer als das Zweierbeziehung sein!
Eine hilfreiche Spezial-Gedankenkonstruktion ist die 1 zur Null zu machen und die zwei zu unendlich. Ein Beispiel dazu ist, dass ich jeden Fehler einmal machen darf, solange ich daraus lerne und ihn nicht wiederhole. Diese Möglichkeit eröffnet ein großes Feld an Kreativität und Freiheit. Sie bietet ein Sicherheitsnetz für notwendigen Wechsel, setzt aber voraus, dass man sich für sein Handeln auch verantwortlich fühlt und in der Lage ist sich zu korrigieren.
Einmal ist keinmal, zweimal ist zu oft. Der erste Fehler ist lehrreich, der zweite vermeidbar.
Oft ist die Hälfte mehr als das Ganze.
Mach zur Halbzeit eine Pause.
Kinder werden doppelt so groß, wie sie zum 2. Geburtstag waren.
Ist mehr als die Hälfte der Schüler schlecht, dann sind die Lehrer schlecht.
Erst mit 50 trittst du in die 2. Lebenshälfte des Erwachsenenseins ein (20+80)/2.
Kompromisse haben eher die gemeinsamen Nachteile, als die gemeinsamen Vorteile der Einzelpositionen.
Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen.
Eine kluge Frage ist die Hälfte der Weisheit.
Im Sport ist der Zweite der erste Verlierer.
Nach der Hälfte der Amtszeit wechsle einen Teil der Mannschaft aus.
In der Politik sind Halbwahrheiten hilfreich.
Für die private Vorratshaltung genügen zwei Exemplare. Ist das erste leer oder weg, wird nachgekauft.
Du entspannst dich, wenn du doppelt solange ausatmest wie du einatmest.
Macht teilen: Einer teilt, der andere wählt.
Mach immer mindestens zwei Fotos vom gleichen, guten Motiv. Die schlechteren wirf weg!
Zwei Konkurrenten sind kein gutes Gespann.
Zur Beurteilung einer Zeitung oder eines Journals lies ein halbes Jahr alte Ausgaben. So erkennst du leicht, wo du betrogen und falsch informiert oder wo du gut beraten wurdest.
Mit 50% Wahrscheinlichkeit wird das Wetter morgen so wie heute.
Um 2h mittags haben 50% der Internetbesucher deine Seiten besucht.
Beim zweiten Mal wird alles schlechter.
Zwei Menschen in einem Raum können nicht 'nicht kommunizieren'.
Ich bin ja auf dieser Präsenz stets bemüht, die Lektionen auch für Kinder plausibel zu machen. So kennen sicher alle Eltern den Trick von Scheinalternativen in der Form: Willst du den Brei jetzt oder erst in 5 Minuten? Aber viel wichtiger erscheint mir, dass Einzelkinder nicht alleine aufwachsen, sondern mit gleich alten Kindern aus anderen Familien in engem Kontakt sind. So lernen sie früh, dass es Alternativen gibt, die über das eigene, gewohnte Umfeld hinaus auch ihre Berechtigung haben.