OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Laut objektiver Definition ist eine Szenekneipe ein Lokal, in das vor allem die Mitglieder einer bestimmten Szene gehen. Meine persönliche Defintion variiert etwas: Es ist ein Lokal, in dem Musik zu hören ist, die von allen dort gerne gehört wird. Die Musik ist also der dominierende Einfluss für eine Szene.

Jeder gute Gastwirt weiß das auch und er definiert mit seiner Musikauswahl auch sein Publikum! Wer zum Beispiel keine Rockerbanden bei sich haben will, vertreibt sie ohne Gewalt mit Volksmusik, wie ich aus einem Interview erfahren habe.

Apropos Volksmusik, oder sollte ich besser sagen "Volkstümliche Musik", sie scheint ein ganz spezifisches Milieu anzusprechen. Wenn nicht beide Volksmusik mögen, wird die Ehe nicht lange halten, hat mir eine Heiratsvermittlerin verraten. Aber Volksmusik schafft es, über das Fernsehen eine große Masse anzusprechen, etwas was sonst kaum einer Musikrichtung gelingt. Denn es ist ausgesprochen schwierig, viele Menschen unter einen gemeinsamen Musikhut zu bringen.

Am leichtesten geht es noch mit Jahrgangsmusik, habe ich festgestellt. Das Alter 14 bis 18 prägt den Musikgeschmack stark und die entsprechende Musik führt jene zusammen, die einmal gleich jung waren und dann gemeinsam gealtert sind.

Politische Musik

Es gibt zusätzlich auch politische Musik, die verbindet, wenn dies auch bei uns nicht so stark ausgepägt ist, wie z.B. in Italien, wo niemand auf die Idee kommen würde, einen Musiker gut zu finden, dessen politische Haltung er nicht teilt. Vielleicht sind Freddy und Heino doch eher rechts und Lindenberg und Grönemeyer eher links, aber ganz strikt nimmt das bei uns niemand.

Ist Blues eigentlich "linke Musik" und Marschmusik immer "rechts", wo sind Mozart- und Bach-Liebhaber einzuordnen? Gibt es denn Szene-Lokale mit klassischer Musik? In Spanien schon, habe ich erfreut festgestellt!

Ich habe viel Zeit in einer Szene-Kneipe verbracht und dabei beobachtet, wie die gespielte Musik auf die Gäste wirkt. Hat die Musik dem Publikum entsprochen, dann sind die Menschen viel länger geblieben und sie haben sich sichtlich wohler gefühlt. Umgekehrt vertreibt unpassende Musik sie aus dem Lokal und sie bleiben nur solange, wie unbedingt notwendig. Gibt es keine Musik, dann ist die Grundstimmung eher trostlos, außer es läuft gerade im Fernsehen eine interessante Sportveranstaltung, das hat stets das Musikangebot geschlagen.

Macht sich jemand keine Mühe, spezielle Musik für seine Kunden zu finden, dann greift man gerne auf Rundfunksender zurück, heute vermehrt auf das Internetradio, mit seinen vielen Spartensendern. Es ist sicher besser als nichts, aber man definiert damit nicht präzise sein Publikum. Umgekehrt gelingt dies ganz gut, wenn man - so wie früher mit der Juke-Box - eine Möglichkeit findet, dass das Publikum seine eigene Musik wählen kann, in dem es z.B. seine Lieblings-CDs oder seinen MP3 Stick mitbringt.

Musik lädt zum Verweilen ein

Ich will nun auf den Aspekt zurückgreifen, dass die passende Musik zum Verweilen einlädt. Ich nütze dies aus, indem ich bei meinen Arbeiten - so oft es geht - Musik laufen lassen, die meine Arbeit unterstützt.

Im Laufe der Zeit lernt man, was am besten passt. Ich gebe die Musikrichtungen hier nicht an, denn sie werden für jeden etwas anders sein.

Die Musik-Berieselung-Frage wird auch in vielen Firmen diskutiert. Darf im Büro darf Radio laufen? Besteht eine Einigkeit über den Sender? Wen stört es? Wer braucht es?

Wie ich von einigen Verkäufern weiß, geht ihnen die Muzak stark auf die Nerven und das Schönste für sie ist in der Freizeit dann wirklich Ruhe.

Definitiv schlecht ist Musik dort, wo ihre Lautstärke andere schwache, wichtige akustische Signale übertönt, wie im Strassenverkehr. Der Gipfel der Dummheit sind in diesem Zusammenhang für mich Radfahrer, die im Stadtverkehr mit Kopfhörern herum fahren.

Ich kann mich noch gut an meine Mutter erinnern, die verhindern wollte, dass ich während der Hausaufgaben Radio höre. Und wahrscheinlich gibt es auch heute viele Eltern, die ihre Kinder vom mp3 -Player wegbekommen wollen, wenn sie sich konzentrieren sollen.

Auch rückblickend glaube ich, dass meine Mutter hier falsch lag. Es mag sein, dass bei höchster Konzentration Musik tatsächlich stört, vor allem, wenn sie laut ist, aber sie motiviert bei der Arbeit zu bleiben und das kann mehr Wert sein, als höchste Konzentration.

Freude zum Schluss

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