OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Mir selbst wird oft die Frage gestellt: Kann ich deinen Informationen trauen? Meine Antwort ist klar: Nein, nimm sie als Anregungen, lass dich davon inspirieren, aber teste sie selbst. Ich bezeichne sie deshalb als Tipps, die man annehmen kann, aber nicht muss. Denn ich weiß, dass meine Meinung lediglich eine von vielen Meinungen ist. Und meine Leser kommen damit auch meist klar. Lediglich einige Berufsgruppen, die die Wahrheit gepachtet zu haben scheinen oder auch Menschen, die von ihrer Meinung fanatisch überzeugt sind können so eine Vorgangsweise schlecht akzeptieren. Auch Wissenschaftler, die zitieren müssen, schätzen Meinungen nicht, denn sie halten einer kritischen Überprüfung nicht stand.

Da ich alt bin, kann man mich auch nicht mehr dazu motivieren, meine Meinung zu ändern. Aber ich dränge sie ja niemandem auf. Wer nicht will, was ich sage, braucht es ja nicht zu lesen. Und der häufige Vorwurf, dass ich 'weise' bin, trifft mich nicht sehr hart. Ich recherchiere auch kaum noch, lediglich in Wikipedia schlage ich gelegentlich nach, trotz aller Vorbehalte. Denn zu oft bin ich falschen Quellen aufgesessen. Mir genügt es, wenn ich Menschen zum Denken anrege.

Aber leider ist die große, weite Welt der Medien viel komplexer. Und es bleibt den Lesern, Zuhörern und Zuschauern eben nicht immer überlassen, etwas zu akzeptieren oder nicht zu akzeptieren. Oder etwas zu glauben oder nicht zu glauben. Denn in einem Gemeinwesen, wie in unserer Gesellschaft, sind wir auf gemeinsame Informationen angewiesen. Oft ist durch sie das Funktionieren einer Organisation erst möglich. Andererseits aber führen falsche Informationen schnell zum Untergang. Nicht nur an der Börse heißt es dann: Information gleich Ruination.


Aber wie sollen wir vorgehen, wenn wir den Informationen nicht mehr trauen können? Wenn es so weit kommt, dass sogar Auseinandersetzungen mit Informationen geführt werden, ja man vielfach sogar von Informationskriegen sprechen kann?

Albert Schweitzer hat einen Teil der Antwort gegeben, in dem er gesagt haben soll: wenn alle lügen, geht es relativ ehrlich zu. Ist nun die generelle Lüge die Antwort auf dieses komplexe Problem? Wir werden dazu etwas genauer uns die Sachlage anschauen müssen.


Thesen und Diskussionspunkte

Wem die Info nützt, der hat sie mit in die Welt gesetzt und ein Medium wird bevorzugt ihm angenehme Informationen transportieren.

Warum werden wir denn von den Medien so großartig belogen?  Sicherlich wird es gelegentlich böse Absicht sein, z.B. den Zeitungen mit den Großbuchstaben oder manchen Parteiorganen unterstelle ich dies auch, aber der Hauptgrund wird sein, dass die Leser es einfach lesen wollen. Also ist das Bedürfnis des Konsumenten der wahre Grund. Und da die primäre Aufgabe aller Medien ist zu überleben (und nicht etwa zu informieren), werden sie sich diesem Wunsch nicht verschließen können.

Denn Medien werden durch Organisationen repräsentiert und wie jedes andere organische Lebewesen wollen diese leben, d.h. sowohl überleben als auch weiterleben. Das heißt, sie wollen Profit machen und ihr Prestige weiter ausbauen.

Für mich ist die erste Frage beim Empfang jeder Information: Wem nützt sie? Der, dem sie nützt, ist immer eine Kriegspartei im Informationskrieg. Nur ganz wenige Ausnahmen wird es davon geben. Zu ihnen gehören i.A. die Wetternachrichten, Berichte über Sportergebnisse, Aktienkurse und reine Unterhaltung ohne Informationswert.

Sehr oft wird man den Zusammenhang zwischen Informationsquelle und Nutzen nicht leicht nachvollziehen können. Aber als ehemaliger Lobbyist weiß ich, wie einfach es ist, den Ursprung einer Information zu verschleiern. Also bleibe ich dabei, wer einen Nutzen aus einer Information hat, hat sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit in die Welt gesetzt. Und jede Information wird immer dem Medium, das sie transportiert, nützen, denn kein Medium wird sich freiwillig schaden lassen.

Ganz besonders krass fällt dieses Phänomen in Kriegszeiten auf. ("Am meisten wird vor der Wahl, im Kriege und nach der Jagd gelogen"). Hier setzt ganz offen die Informationsquelle (meist das Militär oder die Politik) jene Falschmeldungen in Umlauf, die besonders medienwirksam sind. Und so entstehen Szenarien, die es so gar nicht gegeben hat. An dem 'Informationsfutter' verdienen alle gut, vor allem weil wir es als 'Verbraucher' so bereitwillig schlucken. Aber anstelle, dass wir nun Informierte sind, werden wir nur zu Opfern.

Wir werden in Kriegszeiten immer mehr Beteiligte der "vierten" Waffengattung, nach Wasser, Land und Luft heißt diese "Medien".


Die Kenntnis des Mediumbesitzers ist unverzichtbar beim Einschätzen einer Information.

Was passiert nun beim Auswählen von Informationen? Alle unsere Medien haben Kontingente, die sie füllen müssen oder können. Es ist undenkbar, dass eine Zeitung einmal nicht erscheinen würde, weil es nichts zu berichten gibt. Oder dass Fernsehnachrichten gekürzt werden, weil gerade Sauregurkenzeit ist. Nach welchen Kriterien wird nun ausgewählt?

Auch hier wird das wichtigste Kriterium sein: Das Medium will überleben. Also wird es den Nachrichtencocktail so mischen, dass es dies kann. Es wird die Geldgeber im Vordergrund sehen, dazu kommen auch die zahlenden Konsumenten, aber auch die Sponsoren, Herausgeber, die Werbenden und auch das Zielpublikum der Werbung. Wenn man nun alle Spieler kennt, dann wird es leichter sein, darüber zu urteilen, warum ein Medium was bringt und dafür anderes weglässt.

Da wir nun als Konsumenten vor allem unsere eigene Meinung und unsere Vorurteile lesen wollen, werden wir im Laufe der Zeit jene Medien bevorzugen, die diese unterstützen. In der Folge wird dadurch natürlich der Informationswert immer geringer, zum Schluss glauben wir dann nur noch unsere eigenen Lügen.


Jede technische Änderung ändert auch das Medium.

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen allen Komponenten, die ein Medium ausmachen und jede Änderung eines Teils kann das Ganze stark beeinflussen. Eine Zeitung im Internet ist etwas anderes als eine gedruckte Zeitung. Fernsehen, das man zeitversetzt ansehen kann, wirkt anders, als starres Fernsehen. Kleine Unterschiede in den Social Media, wie das Freunde Konzept bei facebook oder das Folgen Konzept bei Twitter haben weitreichende Konsequenzen.

Das macht es auch so schwierig, Neuigkeiten als solche zu erkennen oder Folgen von Änderungen abzuschätzen. Es braucht lange Zeit der Nutzung, bis man "ein Medium verstanden" hat!


Ideologische Barrieren kann man nicht mit Informationen abbauen.

Gefestigte Ideologien kann man nicht mehr mit Informationen abbauen. Dazu bedarf es schon wesentlich stärkerer Mittel, wie starker Gefühle (Liebe / Hass, Angst / Trauer) oder auch eines gravierenden, persönlichen Schadens.

Die Geschichte (vor allem auch die deutsche) ist voll mit negativen Beispielen dazu. Wer ideologisch gefestigt ist, blendet alle unerwünschten Fakten weg. Statistiken werden ignoriert, Schäden wegdiskutiert. Erst wenn man direkt selbst betroffen wird, fängt das Hirn wieder zum Nachdenken an.

Die Folge solcher Zustände ist meist eine Polarisierung, weil beide Meinungshälften sich verstärken. Die Befürworter werden immer radikaler, weil sie sich ständig verteidigen müssen. Die Kritiker werden immer radikaler, weil sie sehen, wie das Schiff untergeht und sie nicht mit untergehen wollen.

Ideologische Barrieren gibt es nicht nur in der Politik, auch die Wissenschaft ist davor nicht gefeit. Aber man kann sie auch nutzen. Geschäftsleute, die die menschliche Dummheit ausnutzen, bauen sie gerne auf. Denn sie wissen, man kann ihrem Schutz trauen. Als harmloses Beispiel füge ich hier die Astrologen an. Man kann ihre Voraussagen noch so kritisch hinterfragen, selbst wenn vorhergesagte Ereignisse nicht eintreten oder Jahrhundertereignisse nicht vorhergesagt werden, die Menschen lesen diesen Unsinn trotzdem gerne, denn "die Sterne lügen nicht".

Auseinandersetzungen mit Informationen versagen also auch in vielen Fällen. Einerseits ist dies tröstlich, andererseits auch beängstigend, denn das heißt auch, dass es vielen Menschen unmöglich gemacht wird, etwas dazu zu lernen.


Kultur ist gelebte, ungeschriebene Information und überaus mächtig.

Viele wichtige Informationen sind schlecht dokumentiert. Sie werden einfach gelebt und man nennt dieses gemeinsame Wissen aus den Bereichen Sprache, Literatur, Geschichte, Religion und Ethik, Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft, Rechtsprechung, aber auch Alltagsbräuche, Wohnen, Essen und Trinken dann Kultur.

Medienbeiträge sind eingebettet in Kultur und setzen diese immer als "Vorwissen" voraus. Hat man dieses nicht, wird man leicht Gefahr laufen, die Inhalte auch nicht mehr zu verstehen. Oder man wird sie absichtlich missverstehen wollen.

Ich habe einige Kulturen gründlich kennen gelernt und sehr oft die Probleme beobachten können, die durch Kulturunterschiede zustande kommen. Diese sind zwar im Prinzip überbrückbar, aber der Aufwand ist immens und er wird normalerweise nicht betrieben. Denn es genügt hier keineswegs nur zu "übersetzen", man wird "übertragen" müssen, mit sehr viel Hintergrundinformation und dies kostet vor allem viel Zeit.

Die Vernachlässigung des kulturellen Backgrounds ist gerade in Zeiten der Globalisierung sehr häufig. Denn Beobachtung und Dokumentation reichen nicht mehr aus, um fair zu berichten. Es fehlt vor allem an der Zeit, aber oft auch an Wissen, um wirklich verstehen zu können.


Die Globalisierung verändert unser Denken und die Medien.

Globalisierung bedeutet für mich vor allem "Entgrenzung". Unsere Chancen werden dadurch größer. Natürlich ist dies auch mit neuen Risiken verbunden. Diese neue Freiheit verändert dramatisch unser Denken und damit auch die Medien.

Ein wesentlicher Verlust in der Globalisierung ist der Verlust an Sicherheit. Geborgenheit muss neu definiert werden, wenn es keine Grenzen mehr gibt. Der wichtigste Gewinn aber ist Übersicht. Für viele Phänomene ist es überaus hilfreich, wenn man die Grenzen weglassen kann.

Die Medien müssen neu ihre Quellen und Leser definieren. Im Prinzip sind beide jetzt überall, auf der ganzen Welt. Aber die Praxis engt dann doch stark ein. Das erste Hindernis ist die Sprache, gefolgt von den Kulturräumen.

Die Vorteile der neuen Freiheit kann also nur genießen, wer diese begrenzenden Hindernisse überwinden kann. Dazu bedarf es u.a. der Sprachkenntnis und der Flexibilität. Wer diese Möglichkeiten nicht hat, für den bedeutet Globalisierung eher die Verschlechterung des eigenen "Gefängnisses", in dem er lebt. Denn je freier die Welt außerhalb ist, um so enger wird sie für den, der nicht die Möglichkeit zur Veränderung hat.

Die Medien stellen sich in vieler Hinsicht darauf ein. Jedes Unglück weltweit kann nun als Sensation verkauft werden. In der Politik kann man nun besser als je zuvor von seinen Problemen ablenken. Waren es früher immer Teile der eigenen Bevölkerung oder die nahen Nachbarn, die "Schuld waren", so können heute ganz entfernte Ereignisse, Staaten oder Personen für "das Böse" verantwortlich gemacht werden.

Sicherlich ist dies manchmal auch der Fall, aber was betrifft uns denn wirklich? Auch hier ist das wahre Maß oft in der Mitte zwischen Hysterie und Ignorieren.


Je präziser und aktueller eine Information ist, desto schneller veraltet sie.

Zu Beginn meiner Internetveröffentlichungen habe ich den Fehler gemacht, so genau wie möglich zu schreiben und alles auch mit Links zu untermauern. Das war zwar gut gemeint, aber es führte zu permanenter Update-Arbeit, die ich nicht leisten konnte und die Seiten waren im Nu veraltet.

Auf der anderen Seite stellte ich auf der Suche nach ewigen Wahrheiten fest, dass diese kaum noch Informationsgehalt haben und somit schnell zu Plattitüden werden können.

Je nach Medium wird man der Gültigkeitsdauer einer Information optimal gestalten können. Fernseh- und Zeitungsnachrichten werden andere Ziele anstreben als wissenschaftliche Lehrbücher.

Ich habe beim Internet gelernt, dass es zumindest unpraktisch ist, es als "schnelles Medium" einzusetzen. Für einige Nachrichtenportale mag dies nicht gelten, aber will man damit Geld verdienen, dann muss man es als "langsames Medium" betrachten. Ich ziele heute bei den meisten meiner Seiten auf eine Verweildauer von mindestens 2 Jahren. Entsprechend abstrakt oder anders ausgedrückt "oberflächlich" sind meine Inhalte geworden.

Kommerzielle Medien jonglieren mit der Gültigkeitsdauer, in dem sie die Neugierde zur Sucht entwickeln. Je öfter wir z.B. Nachrichten auf einem Fernsehsender betrachten wollen, desto mehr Werbung werden wir auch konsumieren. Es macht für sie also Sinn, sich so zu verhalten.

Ist diese Information für uns wichtig, dann werden wir diesen Ballast in Kauf nehmen, oft aber stiehlt uns dieses Verhalten nur Zeit. Ist man erst sensibilisiert, wird man abwägen können, welchen Detailgrad und Aktualiätslevel man suchen wird.


Warum werden Nachrichten ohne Informationswert transportiert?

Wie wir aus der Informationstheorie wissen, hat im wesentlichen nur das Überraschende Informationswert. Wer nun unsere Nachrichten analysiert, wird nicht sehr viel überraschendes finden. Ich selbst traue mir ohne weiteres zu, Nachrichten einfach frei zu erfinden, denn folgende Statements werden immer gelten, sie haben also überhaupt keinen Informationswert mehr.

Es wäre viel effektiver politische Brennpunkte aus den Nachrichten völlig herauszunehmen und zu vermelden, wenn alle 5 oder 10 Jahre wirklich ein Durchbruch im Alltag des friedlichen Zusammenlebens gelungen ist. Denn das Tragische ist, diese Nachrichten erzeugen erst die Anschläge, über die dann berichtet wird. Was bringt schon ein Attentat, wenn darüber nicht berichtet wird? Warum aber hören wir trotzdem fast täglich diese Nachrichten?

Die Antwort ist, weil die Wiederholung von den Herausgebern und Machern gewünscht ist. Sie schaffen mit ihren Meldungen und ständigen Wiederholungen ein Meinungsbild und formen eine Wirklichkeit, die unter Umständen gar nicht existiert. Man kann dies auch als Indoktrinierung oder Festigung einer Ideologie bezeichnen.

Die Medienmacher können sich diese vor allem leisten, weil es fast überall bei den Pushmedien an effektiven Feedbackkanälen fehlt. Beim Fernsehen z.B. kann ich nur Ab-, Stumm- oder Weiterschalten. Was ich eigentlich sagen möchte: Das interessiert mich, das nicht. Das glaube ich auch, das bezweifle ich. Das will ich nicht mehr sehr sehen, das will ich wieder sehen. Hier wird das Internet als Pullmedium eine besondere Chance haben, denn es bietet meist überragend gute Feedbackkanäle.


Autorenvielfalt und Leserfeedback verbessern die Informationsinhalte.

Je vielfältiger die Meinungen zu einem komplexen Thema sind, desto eher geben sie ein Abbild der Wirklichkeit wieder (siehe dazu das anschauliche Praxilogie -  Elefantenbeispiel). Einzelne Autoren werden es kaum schaffen, viele verschiedene, zum Teil auch widersprüchliche Meinungen zu repräsentieren. Deshalb ist Vielfalt so wichtig. Sie hilft, sich der wahren Bedeutung zu nähern.

Optimal werden die Kanäle, wenn nicht nur Autorenvielfalt gegeben ist, sondern wenn auch die Leserschaft vielfältig ist und diese über einen effektiven Feedbackmechanismus verfügt. Foren zu den Nachrichten sind dazu eine Möglichkeit.


Was einen Namen hat, existiert. Was verboten wird, ist wichtig.

Denn was einen Namen hat oder worüber berichtet wird, das existiert! Auch wenn es erfunden ist oder völlig übertrieben dargestellt wird. Auch Kunstgebilde bekommen so Leben. In Zeiten perfekter Animation durch ausgefeilte Computerprogramme kann man ganze Filme drehen, ohne ein einziges real existierendes, menschliches Wesen darin.

Wir sollten also lernen zwischen gedachten virtuellen und realen existierenden Welten zu unterscheiden. Dies wird zunehmend schwieriger werden, denn die technischen Möglichkeiten für Scheinwelten werden immer besser und sie werden auch eingesetzt werden. Eine Antwort auf diese Phänomen könnte "Ignorieren" sein. Aber es birgt die Gefahr, dass damit Lösungen zu spät angegangen werden. Denn Wegschauen bringt dringende Probleme nicht zum Verschwinden, sondern zum Explodieren!

Besonders empfänglich sind wir für Verbote. Wird etwas verboten, dann nehmen wir an, dass es garantiert existiert und dabei auch extrem wichtig ist. Damit wird natürlich der Manipulation das Tor geöffnet.

Ehrlich gesagt, weiß ich keine gute Antwort auf das Problem der Scheinwelten. Eine gute Bildung ist vielleicht eine Lösung. Je mehr ich weiß, um so weniger sollte ich belogen werden können. Leider aber hat die Geschichte gezeigt, dass auch "Gebildete" perfekt manipuliert werden können und manche "Dummköpfe" mit ihrer Sturheit die bessere Wahl getroffen haben.

Vielleicht braucht man aber mehr als nur Bildung, nämlich auch Vertrauen. Dadurch, dass dieses nur langfristig aufgebaut werden kann und es immer wieder seine Gültigkeit beweisen muss, besteht die Chance, dass es uns vor Irrtümern schützt.


Es berichten alle Medien darüber, aber du findest es nicht in deiner direkten Umgebung.

Ich habe vor meinem Auswandern in die USA viel über das Land in deutschen Zeitung und Journalen gelesen. Interessanterweise habe ich aber von dem Berichteten in den USA selbst nichts erlebt. Ich bin auf keine Sexorgien in New York City gestoßen, im Gegenteil, ich bin in ein ziemlich prüdes Land gekommen. Ich habe nette Freundschaften geschlossen, die auch nach über 20 Jahren noch aktiv sind, obwohl doch alle Amerikaner angeblich so oberflächlich sind. Ich habe sehr angenehme Arbeitsbedingungen vorgefunden, obwohl doch der Kapitalismus alle bis aufs Blut ausbeutet. Ronald Reagan hat mich persönlich sehr beeindruckt, obwohl angeblich sein IQ unter dem eines Hilfsschülers lag. Und ich könnte viele weitere Beispiele anführen, die dazu führten, dass ich heute manche Illustrierte nicht mehr lese, denn sie haben mich fast immer in die Irre geführt.

Und es führte auch dazu, dass ich heute meinen eigenen Augen und Ohren mehr traue, als den vermittelnden Journalisten. Und wenn ich Zustände ich meinem Umfeld nicht vorfinde, dann werde ich auch misstrauisch, wenn ich darüber Berichte lese.

Und selbst wenn ich mit einem Journalisten gemeinsam dasselbe Ereignis erlebe, dann traue ich immer noch meiner Wahrnehmung mehr als seiner. Wie oft habe ich mich von Kino-, Theater- oder Musikkritiken beeinflussen lassen und wie oft habe ich erlebt, dass alle diese so genannten Experten alle bei ihrer Beurteilung daneben lagen. Besonders belustigend ist dann immer in der Folge die Beschimpfung des Publikums. Leider kommt selten die Einsicht, dass man einfach selbst falsch lag und man sich besser einen anderen Job, den man vielleicht besser kann, suchen sollte.

Wird diese Diskrepanz zwischen veröffentlichter Meinung und der eigenen Beobachtung auf die Dauer zu groß, dann hast du zwei Möglichkeiten. Erstens, du änderst deine Meinung und glaubst auch den Unsinn. Dies wird die Mehrheit der Menschen auch tatsächlich tun. Denn diese Anpassung erspart viele Konflikte. Oder zweitens, du distanzierst dich davon. Ich persönlich wähle im Normalfall diese Alternative. Ich lebe lieber einsam und isoliert mit 'meiner Wahrheit', als dass ich mich anpasse.

Im Prinzip gäbe es auch noch die Möglichkeit, gegen die öffentliche Meinung energisch anzukämpfen, aber das überlasse ich den Michael - Kohlhaas - Typen unserer Tage. Für mich ist dies Selbstzerstörung und keine brauchbare Alternative. Aber es bleibt mir immer die Möglichkeit offen, mich zu äußern und das tue ich auch ausgiebig.


Wer in den Massenmedien über das Schlechte berichtet, fördert es.

Als man in Wien, in dem Selbstmord immer eine große Rolle spielte, mit der Presse vereinbart hatte, nicht mehr über Selbstmorde zu berichten, ist die Rate dramatisch gesunken. Ist nun Zensur die Antwort auf ähnlich gelagerte Probleme?

Die Antwort scheint ein klares Ja zu sein, aber sie wird so nicht akzeptiert werden. Die moderne Antwort heißt Presserichtlinien, die beschreiben, was, worüber und wie im Interesse der Öffentlichkeit berichtet werden soll. Man kann das Kind nun nennen, wie man will, es wird immer eine Art von Zensur sein.

Es wäre dienlich, wenn ein Medium seine Richtlinien (gelegentlich) selbst veröffentlichen würde. Es könnte z.B. im Impressum stehen: Wir berichten nicht über Selbstmorde, Misshandlungen, Bau von Bomben, Methoden des Mordens, Anleitungen zu terroristischen Handlungen oder was auch immer.

Der Leser könnte dann entscheiden, welches Medium sie wählen. Heute ist diese Transparenz nicht gegeben.

Jeder Medienfachmann kennt nun den Spruch, dass nur schlechte Nachrichte gute (= verwertbare) Nachrichten sind. Das stimmt aber nicht generell. Bei Sportnachrichten oder beim Wetterbericht z.B. gilt dies nicht.

Problematisch werden nur die stets guten Nachrichten, wenn sie geschönt oder glatt gelogen sind, wie es im Kommunismus regelmäßig vorkam. Aber es gibt genügend gute Nachrichten, für die genau so gilt: Wer über das Gute berichtet, fördert es!

Besonders tragisch wird die ständige Katastrophenberichterstattung dadurch, weil sie viele Massenhysterien auslöst und Menschen in Angst versetzt. Angst lähmt und wo Handeln gefragt ist, ist die Angst oft gefährlicher als das, was die Angst auslöst.

Einige Kluge werden zwar bald immun dagegen, aber viele lassen sich durch übertriebene und eskalierende Nachrichten so verunsichern, dass der Blick für die doch ganz akzeptable Realität dann verschlossen bleibt.


Plausible Erklärungen verkaufen sich schlecht, die Leute glauben lieber Mythen.

Die einfachste Erklärung ist die Wahrscheinlichste. Diese Aussage ging als Ockhams Rasiermesser in die Geschichte ein. Denn damit werden die komplizierten Aussagen leicht als Lüge enttarnt und können so aussortiert werden.

Warum aber glauben wir dann doch lieber den unwahrscheinlichen Mythen? Es ist derselbe Grund, warum wir auch unseren Religionen glauben, warum wir resistent gegen die Argumente gegen Irr- und Aberglauben sind? Wie sind als Menschen eben nicht nur rationale Wesen. Wie nehmen auch viel mehr wahr, als wir dann formulieren können.

All dies macht uns empfänglich für Mythen. Die Medien wissen dies und bieten sie dann auch an. Aber beim Durchschauen von Lügen ist dies nicht hilfreich. Hier gelten meist dann doch nur die ganz einfachen Regeln, z.B. wer im Sport unwahrscheinliche Leistungen erbringt, ist gedopt. Super-gute finanzielle Angebote sind Betrug. Wer die Chance zum Seitensprung hat, nimmt sie auch wahr. Neu entdeckte Dokumente sind Fälschungen.


Das Böse zieht mehr an als das Gute. Man glaubt den Kriminellen eher als den Opfern.

Besonders der zweite Satz hat es mir abgetan. Warum glaubt man den Stasiprotokollen eher als den Stasiopfern? Wer lügt, lügt immer wieder. Was will man denn von den Kriminellen lernen? Wie man selbst kriminell wird? Ist es ihre Intelligenz, die so fasziniert, ihre Kreativität? Es war sicher die größere Leistung in der DDR zu überleben, als sich mit dem Stasi zusammen zu tun.

Ich verstehe, dass das Böse fasziniert. Denn wie sollte man sonst lernen, sich davor zu schützen. Aber man kann auch des Guten zu viel tun. Irgendwann sieht man dann nur noch das Schlechte. Überall werden Vermutungen angestellt, ständig kommen Befürchtungen auf, überall herrscht Angst, die Freude geht total verloren.

Siehst du in den Medien nur noch das Böse, dann trenne dich von ihnen. Sie wollen dich dann nicht mehr informieren, sondern sie nützen dich aus, du wirst nur ihr Opfer. Je früher du dies durchschaust, desto angenehmer wird es für dich sein.


In den Medien gibt es keine Zufälle oder unbekannte Zusammenhänge, denn sie können alles erklären.

Wer sich einmal die Lebensläufe von Journalisten durchliest, wird viel an Respekt verlieren. Sicherlich haben sie gelernt, Ereignisse zu präsentieren und sie kennen sicher auch gut ihre Klientel. Aber ich traue den meisten von ihnen nicht zu, komplizierte Zusammenhänge auch wirklich zu durchschauen und sie dementsprechend gut und korrekt darzustellen.

Trotzdem können die Medien immer alles erklären. Sie wissen immer eine Antwort oder haben zumindest immer eine Meinung. Das sollte uns doch stutzig machen. Wo wir doch aus unserer eigenen Erfahrung wissen, dass es schon auf ganz einfache Fragen keine allgemein gültigen Antworten gibt.

Es muss doch so sein, dass die vielen, gegebenen Antworten dann einfach falsch sind. Ich empfehle als Beweis den von mir so genannten "Spiegel-Test". Lies ein Jahr alte Ausgaben vom SPIEGEL und überprüfe welche Prognosen eingetroffen sind. Die Bilanz ist ernüchternd und legt doch den Schluss nahe, dass man auf das Lesen des Spiegels auch ruhig hätte verzichten können.


Je weniger wir bewerten, desto genauer nehmen wir wahr. Das Vertraute nimmst du kaum noch wahr.

Wer schon immer alles weiß, wird nichts mehr dazu lernen. Wer lauter Vorurteile hat, kann nicht mehr beurteilen. Für unsere Wahrnehmung ist es wichtig, dass wir unvoreingenommen beobachten. So wird die Ideologie zum größten Hindernis für die Wahrnehmung. Immer nur alles durch die Ideologie-Brille gesehen, verzerrt die Tatsachen.

Es sind also diese Nachrichten am besten, die nur die sogenannten Fakten liefern. Wenn sie zusätzlich Interpretationen der Fakten anbieten, sollten sie dies deutlich getrennt tun. In Tageszeitungen geschieht dies z.B. durch die Kommentare. Manche Zeitungen machen diese Trennung sehr deutlich und sie unterscheiden sich dadurch angenehm von anderen.

Eine andere Falle für unsere Wahrnehmung ist das Übersehen des Vertrauten. Beachtung erfahren meist nur die deutlichen Veränderungen. Da wir dem Vertrauten keine Beachtung mehr schenken, übersehen wir auch leicht die kleinen Veränderungen.

Für beide Phänomene hilft Distanz. Sowohl räumliche, wie auch zeitliche Distanz schärft den Blick für Vertrautes, wie auch für die kleinen Veränderungen, die dann viel größer wirken. Dies ist einer der Gründe, warum ich relativ viel reise und auch darüber berichte.

Für die Medien heißt dies, gelegentliche Abwechslung oder auch Abstinenz. Immer nur dasselbe Medium zu konsumieren, kann auf die Dauer nicht gut sein. Dies sollten vor allem die Abonnenten beachten. Vielleicht lohnt sich dann doch einmal das Abbestellen?


Gute Kunst stirbt nicht.

Wir sind meist so von dem Neuen fasziniert, dass wir gerne vergessen, dass es auch schon zu früheren Zeiten kluge Menschen gegeben hat. Ich selbst habe lange gebraucht, mich vom Fluch des Gymnasiums zu lösen, an dem ich viel zu früh die Meisterwerke lesen musste und habe dann erst mühsam als Erwachsener erneut die Klassiker wieder entdeckt.

Menschen haben sich über die Jahrhunderte viel weniger verändert, als man es vielleicht annimmt. Und Erfahrungen über die Menschen des Altertums können in vieler Hinsicht getrost auch auf unsere heutige Zeit übertragen werden. Im Wettstreit um wichtiges Wissen haben also die Klassiker durchaus einen berechtigten Anteil.

Die störenden Elemente antiquierter Rede oder Orthografie sollten viel häufiger durch Übertragungen ausgemerzt werden. Die Puristen wird dies zwar empfindlich stören. Aber es erscheint mir wichtiger das Alte durch Verändern zu bewahren, als es ganz zu vergessen.

Wir machen doch auch aus demselben Grunde Übersetzungen aus verschiedenen Sprachräumen. Warum sollten wir nicht auch zeitliche Anpassungen innerhalb der selben Kultur machen, damit wir besser dadurch lernen können?


Je reicher wir werden, desto hysterischer werden die Medien.

Es ist der Fluch des Reichtums, dass die Angst ihn zu verlieren den Menschen panische Angst verursacht. Es wird also in reichen Ländern häufig Übertreibungen auch in den Medien geben, über die ein Bewohner eines armen Landes nur lächeln könnte. ' Deren Probleme möchte ich haben', fasst dann diese Situation am besten zusammen.

Aber die Medien selbst sind davon betroffen. Denn sie können ihre Besitzer sowohl über Nacht reich, wie auch arm machen. Also werden auch sie mit zunehmendem Reichtum die Angst vor Konkurrenz mehr spüren. Die typischen Anzeichen sind das Engagement der Rechtsanwälte, so wie das Verbreiten von Hysterien, denn diese versprechen - zumindest für kurze Zeit - auch Erfolg.

Das Prozessieren war schon immer ein deutliches Zeichen des Niedergangs. Wenn erst einmal die Juristen das Sagen habe, dann ist der Untergang einer Organisation nicht mehr weit.

Etwas subtiler ist das Erscheinen täglich neuer Katastrophenmeldungen, die ein vernünftiger Mensch nicht so recht nachvollziehen kann. Sie wirken nur auf reiche Menschen, die Angst haben, etwas zu verlieren.



Meine Lehren

Ich will hier noch einmal für mich zusammenfassen, was ich selbst aus meinen Beobachtungen gelernt habe und was ich in der Folge dann auch getan habe.

1. Ich publiziere meine Meinung.

Freunde haben mir am Anfang geraten, darauf zu verzichten. Es würde mich vor großer Enttäuschung bewahren. Aber die Vergangenheit hat mir Recht gegeben. Es lohnt sich auch für Nobodys, wie ich einer bin, sich zu äußern. Wer schweigt, der hat schon verloren. Wer sich äußert, der gibt sich wenigstens eine Chance gehört zu werden. Und Meinungsvielfalt entsteht erst durch viele persönliche Meinungen. Und ich nutze auch das Veröffentlichen zum Anprangern. Wer mir weh tut, dem tue ich auch weh. Auch wenn es objektiv wenig bringen mag, so befriedigt die Genugtuung wenigstens mich selbst.

2. Ich fördere die Freude und den Erfolg

Sicherlich wird beides nur auf ganz kleiner Flamme gekocht, aber immerhin. Natürlich kritisiere ich auch, aber ich versuche dann wenigstens einen Lösungsansatz mitzuliefern. Sicherlich sehe auch ich das Schlechte und Böse in der Welt, aber ich denke ein kleiner Gegenpol mit Freude ist durchaus angebracht. Die Freude zu suchen, zu finden und zu teilen, das war mir immer schon wichtig. Und ich nutze, so lange ich kann, auch das Internet dazu.

3. Lokales hat Vorrang

Es ist eine Falle der globalen Berichterstattung, über alle Konflikt ausführlich zu berichten. Viele Auseinandersetzungen werden erst dadurch möglich, ich denke hier vor allem an die politisch aufgezogenen Geiselnahmen. Sicherlich können heute weit entfernte Ereignisse uns durchaus auch hier beeinflussen. Wenn z.B. in Taiwan eine Chipfabrik abbrennt, dann werden auch bei uns die Computer teurer.

Aber das Wichtige ist fast immer lokal. Die Politik, die Wirtschaft, der Friede, der Wohlstand, sie sind überwiegend lokal. Darum engagierte ich mich auch für Tübingen, aus dem einfachen Grund, weil ich hier wohne. Auch viele Umweltaspekte sind lokal, obwohl hier dann die Grenzen doch leicht verschwinden. Aber das meiste Handeln auch auf diesem Sektor geschieht auch wieder lokal.

Dieser Ansatz hat nichts mit dem 'Kopf in den Sand stecken' zu tun, wie die Kritiker es gerne darstellen. Im Gegensatz, es ist viel schwieriger mit den lokalen Problemen gut umzugehen, als mit den Weltproblemen. Ich beobachte in meiner Umgebung, dass die so genannten Weltstrategen es deshalb geworden sind, weil sie mit ihren persönlichen Problemen nur schlecht zurechtkommen.

4. Wer mich belügt, wird auch belogen

Ich unterscheide zwischen zwei Welten. Erstes mein direktes Umfeld, meine Familie, meine Freunde. Da sie ehrlich zu mir sind, bin ich es auch uneingeschränkt zu ihnen.

Und dann die anonymen Anderen, Firmen, Organisationen, Medien. Auch sie bekommen eine faire Chance auf  Ehrlichkeit. Aber merke ich erst einmal den Beschiss, dann lüge ich skrupellos zurück. Ich habe lange gebraucht, dies zu lernen. Aber es hat sich im Nachhinein als außerordentlich effektiv erwiesen. Ehrlich zu den Unehrlichen zu sein, ist schlicht dumm.

5. Wer mich bestiehlt, kommt auf die Shit-List

Es gibt immer wieder Versuche, mir massiv wichtige Ressourcen, wie Zeit oder Geld, zu stehlen. Wer dies erfolgreich getan hat, kommt auf die Shit-List. Wer einmal auf dieser Liste steht, von dem lese ich nichts mehr, kaufe ich nichts mehr, den besuche ich nicht mehr, den wähle ich nicht mehr, den beachte ich nicht mehr. Gerade im Umgang mit Medien und ihren Selbstdarstellern ist dies immer noch das effektivste Mittel, sich vor Unverschämtheiten zu schützen.

Viel Schindluder wird unter der Flagge des "Investigativen Journalismus" getrieben, der sich besonders in den USA großer Beliebtheit erfreut, aber auch hier kopiert wird. Nicht immer sollen damit im Interesse der Öffentlichkeit "Wahrheiten" gezeigt oder aufgedeckt werden, sondern oft dienen diese Aktivitäten ganz anderen Interessen. Quoten sollen hochgetrieben werden, politische Meinungen geformt werden, unliebsame Menschen in die Enge getrieben oder sogar ausgeschaltet werden, Plattformen für Spekulationen geschaffen werden.

Diese Form des Journalismus kennt häufig keine Grenzen mehr, sie verwendet Informationen und Sensationen als Waffe, sie lässt Anstand vermissen, ignoriert die Menschenwürde, sie geht selbst bis zur Pornographie und scheut gelegentlich auch keine kriminellen Handlungen. Manche dieser Ergebnisse mögen bedeutungsvoll sein, in der Mehrzahl sind diese Recherchen wirklich nur Zeitdiebstahl und man kann sie getrost ignorieren.

6. Ich höre nicht mehr auf Sensationen

Bei all diesem Informationsüberfluss kann ein schwankender Mensch schon leicht verunsichert werden. Was darf ich noch, kann ich noch, soll ich noch? Was essen, was kaufen, was wählen? Was anziehen, was sagen, was denken, wohin reisen? Es lohnt sich dann sich zu fragen, was denn eigentlich das Richtige ist. Und einmal alle fremden Meinungen wegzulassen.

Natürlich wird jeder verschiedene Ansichten haben, was das Richtige ist. Aber zumindest vor dem eigenen Gewissen besteht dann die Entscheidung und das ist doch schon viel wert.

Hilfreich in diesem Zusammenhang sind dann Maxime, wie, z.B. die 10 Gebote des Christentums oder das Gebot des kategorischen Imperativs: "Handle so, dass die Maxime deines Handelns jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte."

Ich persönlich bevorzuge: "Handle so, dass es dir nützt und niemandem sonst schadet". Oder Investitionen in Freude, Gesundheit, Kontakte lohnen sich fast immer. Ein solches oder ähnliches Denkgerüst hilft dir ungemein sich im Informationsdschungel zurecht zu finden.

Dass dies auch im Großen gilt, sieht man am Zulauf zu den Fundamentalisten aller Couleurs, wenn die Welt komplexer wird. Der wesentliche Unterschied zu meinem Ansatz ist das Individuelle daran, das im Fundamentalismus ja radikal untersagt ist und das ihn so gefährlich macht.

7. Meinungen zu verbieten bringt nichts

Das Verbot ist immer verlockend, weil es so einfach scheint. Aber es dann doch auch meist wirkungslos. Das Mittel im Kampf der Gegner ist Gegeninformation. Das Problem scheint mir zu sein, dass dabei oft auf die Unterhaltungsseite der 'korrekten' Information kein Gewicht gelegt wird, weil man sich ja im Recht der Wahrheit fühlt. Aber jede wirkungsvolle Information muss auch unterhaltend sein. Das sollten wir inzwischen von der Werbung doch gelernt haben.

Die Gedanken sind frei und Meinungen zu verbieten bringt nichts. Aber Meinungen sind beeinflussbar. Und nicht nur das Böse soll davon profitieren. Sondern auch jene Anstrengungen, die das Gute wollen. Sie müssen nur lernen, dass das Wollen alleine nicht reicht, sondern mehr dazu, Know-how, Können, Kreativität und Ausdauer wichtig sind. Zum Glück sehen das viele Künstler in Deutschland so und engagieren sich auch verstärkt wieder.

Freude zum Schluss

INHALT

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