OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Schwere Unfälle verändern nicht nur das Leben, sie schaffen auch neue Lernerfahrungen. Ich schreibe einige persönliche davon hier auf, damit Menschen, die in ähnliche Situationen kommen, leicht davon lernen können und sich auch etwas besser vorbereiten können. Wie heißt es so schön, am angenehmsten ist es, von den Erfahrungen und Fehlern der anderen zu lernen. Oder wie Konfuzius sagt: Am einfachsten lernt man durch Nachmachen, am edelsten durch Nachdenken und am bittersten durch Erfahrung.

Die Fakten sind schnell erzählt: Ein schwerer Sturz mit dem Fahrrad, danach Operation und 21 Tage Intensivstation, gefolgt von insgesamt etwa einem halben Jahr intensiven Reha Massnahmen. Passiert ist dies alles meiner Frau Sophie, die ich dabei begleitet habe. Schnelle Hilfe, gute Ärzte, gute Kliniken, viel Unterstützung und unendlich viel Optimismus und Energie haben zu einem Happy End geführt, das will ich hier gleich vorausschicken.

Notfallausweis und Handy

Der Unfall ist an einem Freitag passiert. Meine Frau war unterwegs zum Einkaufen, hatte zwar Ausweis und Handy dabei, aber sowohl ich, als auch unser Sohn waren noch im Urlaub und weit weg. Ich will jetzt nicht auf alle Probleme eingehen, die die Polizei hatte, um einen von uns zu erreichen, sondern hier gleich aufschreiben, wie man diese hätte relativ leicht vermeiden können.

Der Personalausweis, den jeder Erwachsene in Deutschland dabei haben sollte, ist in so einer Situation besser als nichts, aber nicht wirklich hilfreich. Viel besser ist ein Notfallausweis mit den Telefonnummern von Menschen, die über einen Bescheid wissen. Inzwischen hat jeder von uns so einen, von uns selbst gemachten in der Brieftasche, u.a. auch mit Blutgruppe und Namen des Hausarztes und wir haben eine Kopie davon auch bei unseren Nachbarn, beim Hausarzt und einigen Freunden hinterlegt.

Das Handy, wenn man es eingeschaltet ist und man es auch dabei hat, ist ein enorm hilfreiches Mittel, um die Angehörigen zu verständigen. Inzwischen internationaler Standard sind die ICE Nummern (ICE = In Case of Emergency, Im Notfall). Mit ihnen wissen die Retter sofort, wen sie anrufen müssen. Man vergibt dann die ICE Nummern in der Reihenfolge, in der die Retter anrufen sollen, also mit ICE1 (z.B. für den Ehemann), ICE2 (für den Sohn) etc. Da man Telefonnummern ja mehrfach im Handy speichern kann, sind auch zusätzlich Adresseinträge wie "Ehemann", "Sohn" oder auch "Nachbarin", "Freundin" in der Adressliste hilfreich für jene, die das ICE Konzept noch nicht kennen. Die üblichen Vornamen im Handy sind für Fremde nichtssagend.

Unfallursache beseitigen

Ein schwerer Unfall verursacht immer auch Betroffenheit, selbst bei hartgesottenen Bürokraten. Ist eine klare Unfallursache auszumachen, dann kann man diese besonderen Umstände ausnützen, um Abhilfe zu schaffen. Auf diese Art und Weise sind z.B. endlich Ampeln an Stellen aufgestellt worden, wo Kinder ums Leben gekommen sind.

Es ist traurig, dass Beinaheunfälle als Begründung bei uns nicht ausreichen, es muss schon viel Blut fließen. In unserem Fall wurde ein unnötiges, gefährliches Hindernis auf einem viel befahrenen Radweg ohne große Umstände entfernt, nachdem über den Unfall in der Zeitung berichtet wurde.

Vorteile des künstlichen Komas

Mit dem Koma (eigentlich "tiefer Schlaf") wird im Normalfall die Vorstufe zum Tod assoziiert. Beim Künstlichen Koma, dass besser "Sedierung" heißen sollte, wird ein Mensch aber nur sehr stark betäubt und er bekommt nichts mit, was um ihn herum passiert. Meine Frau hat nach dem Aufwachen überhaupt keine Erinnerung an diese Zeit, übrigens auch nicht an den Unfall. Ihre erste Erinnerung war die Fahrt in die Rehaklinik. Sie hat es so kommentiert: "Auf einmal war ich wach und es waren lauter hilfreiche, nette Menschen da, die sich um mich gekümmert haben". In der langen Zeit des künstlichen Komas heilten einige Brüche und es wurden ihr so sehr viele Schmerzen erspart. Ein Pfleger hat es so formuliert: Gönnt ihr doch die Ruhe und Erholung.

Es ist zwar für die Angehörigen schlimm anzusehen, wenn ihr geliebter Mensch, total verkabelt und an vielen Schläuchen angeschlossen leblos daliegt, für die Betroffenen aber ist die Sedierung ein Segen. Wenn ich gefragt wurde, wie es ihr geht, war meine Antwort: sie lebt, es besteht die Chance, dass sie sich wieder erholt und sie hat zur Zeit den besten Platz für sie, nämlich auf einer Intensivstation, was man sich um sie kümmert.

Auf der Intensivstation  

Wer zum ersten Mal so einen Platz sieht, wird daran keine gute Erinnerung behalten. Verbringt man aber mehr Zeit dort, dann wird man fasziniert, wie auf kleinsten Raum Menschen am Leben erhalten werden können.

Das Schlimmste für mich war immer der Weg zum Krankenzimmer. Was gibt es heute Neues, meist nur Schlimmeres? Ist eine Infektion dazu gekommen? Sind die angezeigten Werte im gefährlichen Bereich? Kann ich meine Frau überhaupt sehen, oder verwehren Probleme bei Mitpatienten den Besuch?

In unserem Fall hat sich das Pflegepersonal sehr gut zu den Besuchern verhalten. Die Ärzte waren auskunftbereit, es wurde darauf geachtet, dass nicht zu viele Besucher in die Station gekommen sind, was vor allem bei Migrantenfamilien nicht immer auf Verständnis gestoßen ist, die sich alle um das Bett ihres Patienten versammeln wollten

Ein Krankenhausseelsorger hat sich gut um die Besucher in dieser schwierigen Situation gekümmert. Von ihm habe ich auch erfahren, welche Kommunikation mit den Patienten möglich ist. Man berührt leicht den Unterarm und teilt immer wieder die folgenden drei Botschaften mit:

  1. Du bist am Leben.
  2. Du bist hier auf der Intensivstation und es geschieht alles, damit es dir gut geht.
  3. Du machst es sehr gut, wie du gegen die Schwierigkeiten ankämpfst.

Wie gesagt, meine Frau hat im Nachhinein gesehen, keine Erinnerung daran. Und auch wenn sie es vielleicht gar nicht mit bekommen hat, diese Worte sind auch für die Angehörigen selbst sehr hilfreich. Und sie motivieren auch das Pflegepersonal bei ihrer schwierigen Aufgabe.

Abschotten und über Newsletter informieren

Unser Sohn und ich haben sehr restriktiv alle Besuche, außer den nahen Verwandten, abgewehrt. Der Hauptgrund war natürlich die Sorge um Infektionen, aber wir wollten auch Sophie Ruhe gönnen und sie auch davor schützen, dass man sie in dieser Situation sieht. Und es war auch durchaus Eigennutz dabei, denn es war schwierig, Besucher nach dem Schock des Anblicks wieder soweit aufzumuntern, dass sie gefahrlos wieder nach Hause fahren konnten.

Wer aber nun wie meine Frau viele Freunde und Bekannte hat, der muss einen anderen Weg finden, sie über ihr Schicksal zu informieren. Und dafür hat sich E-Mail als wirklich großer Segen erwiesen. Denn am Telefon kann man immer nur mit einem reden und da es auf die Hauptfragen

  1. Wie lange wird dieser Zustand dauern
  2. Wird sie sich wieder erholen, oder wird eine Behinderung zurückbleiben

beim besten Willen keine seriöse Antwort geben kann, habe ich gleich von Anfang an einen Newsletter eingerichtet.

Ich habe, soweit ich es konnte, denn es gab keine Zeugen oder andere Beteiligte, über den Unfallhergang informiert und wer wollte,  konnte sich über E-Mail auf den laufenden halten. Nicht alle wollten dies, manche wollten nur in größeren Abständen informiert werden und nicht durch tägliche Bulletins belastet werden.

Wer dennoch angerufen hat, wurde sofort gefragt, ob er E-Mail hat und dies war bis einige sehr alte Menschen auch bei allen der Fall. Das Gespräch war dann sehr kurz und wenig belastend für uns Angehörige. Im Gespräch mit einigen anderen Menschen in ähnlicher Situation wurde mir bestätigt, dass das ständige Informieren sie alle extrem belastet hat.

Nach einer Woche waren dann die Telefone still und der E-Mail Verteiler ist stark angewachsen. Ich habe jeder E-Mail ein Foto von Sophie aus besseren Tagen angefügt, um den Kontakt etwas persönlicher zu gestalten. Zwei Aspekte waren mir wichtig: sollte sie sterben, dann werden dadurch wenigstens die guten Erinnerungen aufrecht erhalten, sollte sie überleben, dann wird sie später sicher Hilfe von wohlwollenden Menschen brauchen. Es war also wichtig, ihr Netzwerk auch während der Rehabilitation zu pflegen.

Auf jede E-Mail wurde auch meine Frau kopiert. Diese E-Mails waren dann im Nachhinein enorm hilfreich für sie, weil sie nachvollziehen konnte, was alles in diesen vielen Woche passiert ist.

Dokumentieren fürs Fotobuch

Ich bin als Knipser bekannt, als ein Mensch, der sehr viel fotografiert und ich habe dies auch während der ganzen Zeit auf der Intensivstation und später auch in der Rehaklinik durchgeführt. Weil ich nur meine Frau und unsere eigenen Besucher fotografiert habe, gab es dabei auch keine Probleme.

Die schlimmen Bilder aus der Anfangszeit wurden alle unter Verschluss gehalten, bis klar wurde, dass eine vollständige Heilung möglich war. Nach dem Entlassen aus der Rehaklinik habe ich dann ein umfangreiches Fotobuch erstellt, das meine Frau gerne allen zeigt, die nach ihrer Krankheit fragen.

Alle Fotos sind mit Datum versehen, besser gesagt mit einem relativen Datum, nämlich nach wievielen Tagen nach dem Unfall sie gemacht wurden. So wurde der Heilungsverlauf sehr gut dokumentiert und auch für die Patientin selbst nachvollziehbar gemacht.

Betreuung und Generalvollmacht

Wer lange hilflos ist, wird früher oder später jemanden brauchen, der für ihn Geschäfte erledigen kann. Man kann leicht vermeiden, dass dafür ein Betreuer eingesetzt werden muss, indem man sich mit einer Generalvollmacht auf diese Lage vorbereitet.

Leider haben auch wir dies versäumt und es hat uns große Unannehmlichkeiten bereitet. Wir haben dies dann später für die Zukunft nachgeholt. Eine E-Mail ans Notariat und eine halbe Stunde dort zum Unterschreiben haben gereicht und es hat auch nicht die Welt gekostet. So wie jeder Erwachsene, auch wenn er noch jung ist, ein Testament braucht, so empfehle ich auch, wenn man eine Vertrauensperson hat, ihr rechtzeitig eine Generalvollmacht auszustellen.

Wahl der Rehaklinik

Nicht nur uns hat dies überfordert, ich vermute auch für alle anderen Menschen wird dies schwierig sein. Auf die Bewertungen im Internet ist wenig Verlass, denn die Zustände in den Kliniken ändern sich ständig, es gibt keine objektiven Massstäbe für die Qualität der Arbeit in den Kliniken, auch die Hausärzte haben wenig Erfahrung in dieser Frage, also was tun?

Wir leben in einer Universitätsstadt mit vielen Ärzten, aber in dieser Situation waren sie keine große Hilfe, denn wir wussten bald nicht zuwenig über die einzelnen Kliniken, sondern zuviel und das hat die Wahl noch schwerer gemacht.

Letzten Endes haben wir auf die Empfehlung der überweisenden Ärztin der Intensivstation gehört und es war eine gute Wahl. Ich habe darauf geachtet, dass man die Rehaklinik ohne Autofahrt erreichen konnte, denn ich bin kein guter Autofahrer und es war absehbar, dass ich viele Fahrten unternehmen werde müssen.

Trachealkanüle und Magensonde

Nach einem langen Aufenthalt auf der Intensivstation wird man heute oft mit einer Trachealkanüle und einer Magensonde entlassen. Beide benötigen nur kleine Eingriffe. Die Magensonde sichert die Ernährung durch die Bauchdecke, inklusive der Aufnahme von Flüssigkeit.

Die Kanüle in der Luftröhre erlaubt das Beatmen, aber auch das selbsttätige Atmen. Der Ballon, der die Kanüle umschließt, trennt den Mundraum von der Lunge und verhindert das Eindringen von Fremdkörpern in die Lunge, die dort unweigerlich zu gefährlichen Lungenentzündungen führen würden.

Der Grund für diese Masssnahme liegt darin, das diese Patienten nicht zuverlässig schlucken können und dies hat weitreichende Konsequenzen. Denn die Kanüle lässt auch keine Luft vom Lungenraum in den Rachenraum, man kann also nicht mehr hörbar reden!

Geschultes Pflegepersonal kann von den Lippen lesen und nach einiger Zeit konnten wir das in Ansätzen auch. Aber richtige Abhilfe für das Problem der Verständigung hat uns erst ein Schreibbrett gebracht, auf das meine Frau zuerst gekritzelt hat und später dann auch gut lesbar geschrieben hat.

Die Zeit in der Frühreha

Die genaue Definition dieser Phase der medizinischen Rehabilitation kann man nachlesen. Hier genügt es zu wissen, dass Patienten in dieser Phase den Übergang von der Hilflosigkeit zur Selbständigkeit lernen müssen.

Um es gleich zu betonen, es ist ein überaus schwieriger und schmerzlicher Prozess und er wird sehr viel leichter, wenn man die Möglichkeit hat, als vertraute Person den Patienten dabei zu begleiten und auch ein Sprecher für ihre Belange zu sein. Die Menschen fühlen in dieser Zeit vor allem unverstanden, abhängig und eingesperrt und man kann dies etwas lindern.

Das Grundproblem ist, dass mit fortschreitender Heilung besonders die noch bestehenden Grenzen als Behinderungen gespürt werden. Bei manchen Patienten dämmert es auch, das manches in Zukunft gar nicht mehr möglich sein wird und es befällt sie eine große Traurigkeit. Da diese dann Passivität bedeutet, ist es sehr wichtig, sie immer wieder zu motivieren.

Relativ einfach ist die Lage, wenn es durch Rehamassnahmen tägliche Fortschritte gibt. Wie in einem Rausch (besser wäre der Begriff Flow) wird dann die Genesung erlebt, auch wenn sie lange dauert. Schlimm sind in solchen Phasen dann nur die Feiertage, wenn es keine Reha gibt. Deshalb sollte man bevorzugt diese Rehapatienten an Feiertagen besuchen.

Was kann man konkret als Angehöriger tun? Das wichtigste ist Betreuung, das heißt einfach da zu sein, zu unterstützen, was man noch nicht kann, Hilfe zu holen, falls es notwendig ist, für Abwechslung und Unterhaltung zu sorgen, kurzum all das, was die Pflegekräfte nicht so einfach können, weil es ihnen schlicht an Zeit mangelt.

Wir haben gemeinsam die Post gelesen und besprochen, wie man sie beantworten kann, überlegt, wer wann zu Besuch kommen soll und wer besser noch nicht kommt, immer etwas Körperpflege betrieben, z.B. Nägelschneiden oder Eincremen. Das Massieren wurde immer sehr gerne angenommen, ebenso der Tratsch von Zuhause.

Ebenfalls sehr wichtig ist Bewegung in dieser Phase. dafür sind zwar die Physio- und Ergotherpeuten da, aber es gab immer auch Phasen, wo wir dann selbst unterwegs waren. Die Hilfe eines Besuchers erweitert den Bewegungsradius ungemein und erzeugt so Freiheit, etwas, was der Patient ganz dringend braucht.

Auch Unterhaltung und Abwechslung gehört zum Programm. Die Rehaklinik hatte ein sehr angenehmes Kaffeehaus, wo man dann schön die Feiertagsnachmittage verbringen konnte, selbst wenn man nicht nach außen konnte und anfangs auch nicht die Köstlichkeiten genießen konnte.

Das größte Problem für meine Frau war das Schlucken. Wir haben auch dazu Übungen gemacht. Die Logopädin hat uns einige Vorgaben gemacht, wie man die Kanüle wieder wegbekommt und wir haben gemeinsam fleißig geübt. Tatsächlich hat es so nicht Monate gebraucht, bis man die Kanüle entfernen konnte, sondern nur Wochen.

Erst am Ende der Frühreha kann man sinnvolle Prognosen machen, wie der weitere Heilungsprozess ablaufen wird. Alle Prognosen, die wir vorher gesagt bekommen haben, waren falsch, nämlich zu pessimistisch. Und um die zweite Frage korrekt zu beantworten (welche Schäden werden dauerhaft bleiben) wird es auch nach einem halben Jahr noch zu früh sein.

Um die kritische Phase der Frühreha begleiten zu können, habe ich für die Hälfte der Woche ein Zimmer genommen. So habe ich nicht nur viel über die Klinik erfahren, sondern auch über den Ort, in dem sie ist.

Die Abende habe ich anfangs bewusst nicht in der Klinik verbracht, sondern im Ort. Ich brauchte einfach die Distanz zur Erholung. Ich habe übrigens selten so tief und so lange geschlafen, wie während der Begleitung der Frühreha. Und kräftig abgenommen habe ich auch.

Besuchsregelung und Geschenke

Auch während der Frühreha haben wir die Besuche gesteuert. Dies nicht nur um die Patientin zu schützen, sondern auch um die Besuche gleichmäßiger zu verteilen. Ziel war, dass Besuche an vielen Tagen kommen, aber nicht zu viele an einem Tag. Nicht allen Besuchern war dies zu vermitteln und einige waren auch beleidigt darüber.

Ein kleines Problem sind Geschenke in dieser Phase. Für Blumen ist kein Platz, Essen und Trinken geht wegen der Schluckprobleme und Kanüle nicht, Zeitungen und Bücher sind zu unhandlich zu lesen, für den Genuss von Musik oder Hörbüchern fehlt die Muße.

So haben wir die Parole ausgegeben, nichts zu bringen und die meisten haben sich auch daran gehalten. Aber es fehlt Deutschen schwer, in dieser Situation nichts zu schenken. Geglückte Versuche waren Schals, kleine Handschmeichler, Farbstifte, Bleistifte und ein Bleistiftspitzer.

Wertvolles ist in Krankenhäuser sowieso fehl an Platz, weil überall die Gefahr des Diebstahls gegeben ist und ebenso fehl am Platz sind Süßigkeiten fürs Personal.

Was sich später bewährt hat, das war ein Elektronischer Bilderrahmen, so konnten Besucher viele Bilder zeigen und auch da lassen, ohne dass Unordnung entstanden ist und dieser Bilderrahmen hat auch Musik im mp3 Format abgespielt.

Spätere Rehaphasen

Mit zunehmender Selbstständigkeit wird der Rehakalender immer dichter und die Besuche werden weniger wichtig. Wir haben dann gegen Ende nur noch Besuche am Wochenende gemacht und dann auch in der Klinik übernachtet. So konnten wir dann auch gemeinsam alle Mahlzeiten einnehmen und sowohl das weitläufige Gebäude, wie auch die nahe Umgebung erkundigen.

Die Integration in den Alltag

Wer in der Rehaklinik sich gut erholt, bemerkt gar nicht, in welch hilfreicher Umgebung er sich befindet. Dort ist alles nahe und was man braucht ist leicht verfügbar. Dies ändert sich schlagartig mit dem Verlassen der Klinik.

Der Arzt oder Therapeut muss nun extra aufgesucht werden, die Böden sind nicht alle barrierefrei, Hilfe nicht immer auf Knopfdruck zur Stelle. Es lohnt sich also, solange man kann und es die Krankenkasse bezahlt, in der Klinik zu bleiben, auch wenn vielleicht die Sehnsucht nach einem nomalen Alltag immer größer wird.

Die Eingewöhnungsphase zu Hause dauert lange. Eventuell müssen einige Vorbereitungen getroffen werden, damit der Patient sich auch sicher bewegen kann. Und es sollte unbedingt immer jemand anwesend sein, das bei kleinen Hilfeleistungen zur Stelle ist.

In unserem Fall hat es etwa zwei Monate gedauert, bis man sagen konnte, die Integration war zumindest ansatzweise gelungen, auch wenn sie noch nicht vollständig abgeschlossen war. Solange brauchen alle Geduld, Geduld und nochmals Geduld. In anderen Fällen rechnet man bis zu einem Jahr dafür.

Eine wirklich große Hilfe waren die Übungen mit einem Thera-Band. Zu zweit kann man damit überall, perfekt und mit geringsten Kosten Krafttraining machen.

Die große Schwierigkeit in diesem Zeitraum ist das Loslassen der Betreuer. Aber die Angst, das gerade wiedergewonnene Leben erneut zu verlieren, engt zu stark ein. Wenn man schrittweise neue Freiräume ausprobiert, hält man das Risiko überschaubar und es profitieren alle davon.

Freude zum Schluss

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